7 Tipps zum Spannungsaufbau in Geschichten
Wie kannst du Spannung aufbauen? Eine Frage, die du dir unbedingt stellen solltest, wenn du eine Geschichte schreibst. Schließlich sorgt der Spannungsaufbau dafür, dass deine Leserinnen und Leser mit deinen Figuren und deren Geschichte mitfiebern. Dieser Gastbeitrag von Titus Müller gibt dir deshalb Tipps, wie du Spannung in deiner Geschichte aufbauen kannst.
Wie du in deiner Geschichte Spannung aufbaust
- Spannung ist dein Herbeisehnen von Antworten. Deine Kunst als Autor oder Autorin besteht darin, die Antworten so lange wie möglich hinauszuzögern und nie zuzulassen, dass an einem Punkt deiner Geschichte alle Fragen gelöst sind. Idealerweise hältst du zwei, drei oder vier Fragen auf verschiedenen Ebenen offen (ein persönliches Geheimnis, eine drohende äußere Gefahr etc.). Erst am Schluss deines Romans darfst du die letzten Fragen zu einer Auflösung bringen, wobei die eine oder andere Frage auch über den Text hinausweisen darf.
- Der Grundkonflikt deiner Geschichte sollte auf den ersten Seiten erkennbar sein. Du willst früh erfahren, worum es geht und was auf dem Spiel steht.
- Wie-Fragen sind spannender als Ja-Nein-Fragen. Wenn du als Häftling deine Flucht planst und den Plan vorab bis ins Kleinste darlegst, ist der Fluchtversuch nicht mehr besonders fesselnd, denn es stellt sich nur noch die Frage: Gelingt die Flucht, ja oder nein? Größere Spannung erzeugst du, wenn du als Autor oder Autorin die genauen Pläne vor den Lesern verbirgst und sie bei jedem Schritt der Flucht mitfiebern lassen und sich fragen: Was hat der Häftling vor, wie will er das schaffen?
- Fünf Tage sind spannender als fünf Jahre. Es ist leichter, auf dichtgedrängtem Raum Spannung zu erzeugen. Zeitdruck ist eines der einfachsten Mittel dafür, sei es eine Bombe, die Minuten und Sekunden herunterzählt bis zur Detonation oder die Hinrichtung eines Unschuldigen in drei Tagen oder eine Hochzeit, die jemand nur Stunden vorher noch verhindern möchte, weil er erkannt hat, dass er die Braut seit Jahren liebt. Dieses „Jetzt oder nie“ erzeugt ein Gefühl der Anspannung in dir.
- Wenn du als Leser mehr weißt als die Protagonisten, entsteht Suspense – du würdest sie gern warnen, kannst es aber nicht und leidest deshalb besonders intensiv.
- Spannung heißt nicht Action! Zu viel Action ermüdet dich. Die dritte Verfolgungsjagd ist nicht mehr spannend. Bevor du einen Roman schreibst, fragst du dich: Wo sind die Höhepunkte der Geschichte? Kannst du die Anzahl der Höhepunkte reduzieren, um die verbliebenen zu stärken?
- Alles zuvor Gesagte funktioniert nicht, wenn du dich mit den Helden der Geschichte nicht identifizierst. Du musst sie liebgewonnen haben und um sie fürchten. Besonders stark ist dein Empfinden für Gefahr, wenn die bedrohte Hauptfigur Freunde oder Familienangehörige hat, denen der Verlust starke Schmerzen bereiten würde.
Tipp von epubli: Um einen guten Spannungsbogen zu erzeugen, empfehlen wir dir, deine Geschichte vorher durchzuplanen. Nutze eine Plot-Methode und leg genau fest, an welchen Stellen deine Wende- und Höhepunkte sein sollen. Wenn du eine Plot-Methode benutzen möchtest, lies doch unsere Beiträge zu den Plot-Methoden die Schneeflockenmethode oder die Heldenreise.
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