Wie schreibe ich einen Roman? - 15 ausführliche Tipps

Liebst du es auch, in fremde Welten einzutauchen und Geschichten zu erfinden? Vielleicht geistern dir schon viele tolle Ideen durch den Kopf, die du mit der Welt teilen möchtest? Denkst du schon länger darüber nach, Autor*in zu werden? In diesem Artikel erklären wir dir mit 15 ausführlichen Tipps, wie du einen richtig guten Roman schreiben kannst, der deine Leser*innen fesselt.

Inhaltsverzeichnis

Tipp 1: Fünf Fakten, die du vor dem Schreiben eines Romans wissen solltest

Fakt 1: Schreiben kann man lernen
Die wenigsten Menschen werden mit dem Talent geboren, gute Geschichten zu schreiben. Die meisten Autorinnen und Autoren haben viel Zeit investiert, um zu lernen, wie sie einen Roman schreiben. Mit dem richtigen Handwerk und ein bisschen Übung ist es jedoch gar nicht so schwer und der Schritt zum Roman schreiben nicht mehr weit.

Fakt 2: Schreiben ist ein Marathon, kein Sprint
Einen Roman schreibst du nicht in wenigen Tagen oder Wochen. Viele Autorinnen und Autoren recherchieren und schreiben monate- oder jahrelang. Dein Text muss wachsen, um richtig gut zu werden. Gib dir also unbedingt die Zeit, die es braucht, um einen guten Roman zu schreiben.

Fakt 3: Regelmäßigkeit zahlt sich aus
Du bist voller Tatendrang und willst unbedingt sofort mit dem Schreiben beginnen. Das ist toll, du kannst diese anfängliche Motivation nutzen, um mit deinem Romanprojekt durchzustarten. Doch die Erfahrung zeigt, dass es auch Tage geben wird, wo du weniger motiviert bist. Hier kann es helfen, wenn du dir eine regelmäßige Routine aufbaust. Dazu später mehr.

Fakt 4: Planung ist der Schlüssel zum Erfolg
Einhergehend mit einer Schreibroutine, sollte auch in deinem Projekt Ordnung und ein System stecken. Eine gute Planung, vielleicht auch ein Schreibplan, kann helfen, um deinem Ziel Stück für Stück näherzukommen. Zudem hilft er, strukturiert in deniem Roman voranzukommen und nichts zu vergessen.

Fakt 5: Verbiete dir keine Ideen
Beim Sammeln von Ideen wird dir schnell auffallen, dass wahrscheinlich keine davon komplett neu ist und das Rad neu erfindet. Das ist auch kaum möglich. Deshalb ist umso wichtiger, dass du dir bei der Planung deiner Ideen selbst keine Grenzen setzt. Denke einfach mal drauflos und verbiete dir nichts. Meist kommen so schnell die besten Ideen zustande.

Schreibwaren

Tipp 2: Roman schreiben – Motivation und Schreibroutine

Es lohnt sich, eine Routine aufzusetzen. Dieser Tipp klingt vielleicht banal, kann aber der Schlüssel zu deinem Erfolg sein. Viele Autorinnen und Autoren haben sich im Laufe ihrer Arbeit feste Schreibroutinen angeeignet, wie zum Beispiel ein bestimmtes Ritual vor dem Schreiben oder einen festen Schreibplatz. Vielleicht schwörst auch du auf eine besondere Musikauswahl, die dich direkt in die passende Stimmung bringt. Ganz gleich, wie deine persönliche Schreibroutine aussieht, sie soll dich entspannen und auf kreative Gedanken bringen. Nur so kannst du einen guten Roman schreiben und neue Ideen entwickeln.

Manchmal musst du dich zum Schreiben zwingen. Es mag zwar nicht gerade erstrebenswert klingen, sich zu seiner Leidenschaft aufraffen zu müssen, aber es kann eine gute Möglichkeit sein, um wirklich an deinem Roman dranzubleiben und immer wieder neue Motivation zu finden. Natürlich solltest du dich nicht jeden Tag an den Schreibtisch quälen müssen, aber manchmal kann es hilfreich sein, es zu versuchen. Auch an Tagen, an denen dir scheinbar keine Idee passend oder gut genug vorkommt, solltest du einfach mal drauflosschreiben. Manchmal löst sich der Knoten schneller als du denkst und die Ideen fließen wieder.

Tipp: Wenn du nach Software suchst, um einen Roman zu schreiben, schaue unbedingt in unseren Vergleich der 5 besten Schreibprogramme.

Tipp 3: Schreibziele planen, Roman schreiben

Neben Motivation und einer für dich passenden Schreibroutine könntest du zu Beginn auch deine persönlichen Schreibziele festhalten. Dabei gibt es keine festen Vorgaben, aber du kannst beispielsweise:

  • Persönliche Ziele formulieren
    Beispiel: Das Schreiben des Romans soll mir helfen, meine Angst vor dem Fliegen zu überwinden.
  • Klare Abschnitte festlegen
    Beispiel: In der Woche vom 03. bis 09. Januar schreibe ich mindestens 3.000 Wörter und beende damit drei neue Kapitel.
  • Die Intention des Romans finden
    Beispiel: In meinem neuen Roman möchte ich anderen Leserinnen und Lesern von meiner besonderen Reise nach Peru berichten und sie inspirieren, selbst einmal in dieses Land zu reisen.

Ganz gleich, welche Ziele du konkret verfolgst, es kann helfen, diese zu visualisieren und sich während der Arbeit am Roman immer wieder daran zu erinnern. Du könntest diese beispielsweise auf einem Plakat über deinem Schreibplatz aufhängen oder dir als Notiz im Handy abspeichern und immer wieder ansehen.

Tipp 4: Ideen entwickeln

Für einen guten Roman brauchst du natürlich eine gute Buchidee. Manchmal ist dieses scheinbar Offensichtliche jedoch das größte Problem. Viele Autorinnen und Autoren kennen das Problem, keine oder viel zu viele, nicht geordnete Ideen zu haben. Ich stelle dir zwei Kreativitätstechniken vor, mit denen du neue Ideen entwickeln kannst.

Die Walt-Disney-Methode
Der Filmemacher und Ideengeber Walt Disney ist heute vor allem für seine zahlreichen Trickfilme bekannt. Viele seiner Ideen kamen ihm, als er sich erlaubte, zu träumen und bewusst andere Positionen als seine eigene einzunehmen. Auch beim Romanschreiben kann dir das weiterhelfen. Stelle dir bewusst folgende Fragen und versetze dich in die Rolle folgender Personen:

  • Der Träumer – Denke nicht daran, wie du diese Idee umsetzen kannst. Wenn du dir alles ausdenken und alles erreichen könntest, was wäre es?
  • Der Macher – Wie kannst du deine Idee umsetzen? Welche bestimmten Fragestellungen solltest du dabei beachten?
  • Der Realist – Auf welche Probleme könntest du währenddessen stoßen?

Die ABC-Technik
Diese Methode ist denkbar einfach und unterstützt dich beim Schreiben deines Romans maßgeblich. Nimm dir ein Blatt und schreibe von oben nach unten die Buchstaben des Alphabets auf. Anschließend notiere zu jedem Buchstaben einen Gedanken oder eine Assoziation, die dir spontan einfällt. Vielleicht ist ja auch die zündende Idee für deinen Roman dabei? Diese Methode eignet sich auch, um sich am Schreiben von Kurzgeschichten zu üben. Du könntest beispielsweise versuchen, mithilfe der Wörter und Wortgruppen eine Geschichte zu schreiben. Weitere Tipps zum Schreiben einer Kurzgeschichte findest du in meinem Blogartikel zum Thema Kurzgeschichte schreiben.

Tipp: Du möchtest deine Schreibfähigkeiten verbessern? Dann teste die Schreibplattform Snatch. Dort hast du die Möglichkeit, gemeinsam mit einer großen Schreib-Community an deiner Geschichten zu arbeiten. Du schreibst den Anfang einer Geschichte und kannst diesen gemeinsam mit anderen Nutzer*innen fortsetzen. So entstehen viele verschiedenen Versionen von einer Geschichte. Probiere Snatch aus und schreibt gemeinsam einen Roman.

Bücherstapel

Tipp 5: Ideen sammeln

Nachdem du sicher einige neue Ideen entwickelt hast, geht es ans Sammeln dieser. Hierfür kannst du beispielsweise bestimmte Schreib- und Notizprogramme nutzen. In diesen kannst du deine Ideen thematisch oder in einer bestimmten Reihenfolge sortieren und später, wenn du deinen Roman schreibst, immer wieder darauf zurückgreifen. Brauchst du es etwas visueller? Dann empfiehlt sich eine handschriftliche Mindmap, in der du unterschiedliche Themen nach bestimmten Kategorien sammeln und aufschreiben kannst. Diese kannst du während des Schreibprozesses ansehen und so überprüfen, dass du keine Idee vergessen hast.

Tipp: Zur Sammlung von Ideen eignet sich außerdem das Bullet Journaling.

Tipp 6: Die Recherche für deinen Roman

Umfangreiche und vielschichtige Recherche sind mit das Wichtigste, wenn du einen Roman schreibst. Je nach Thema variiert diese natürlich stark, ist aber in jedem Fall ein essenzieller Bestandteil, um die Geschichte glaubhaft wirken zu lassen.

Planung
Beginne am besten damit, dass du dir einen ausführlichen Plan zu deiner Recherche erstellst.

  • Wo willst du recherchieren?
  • Welche Fragen sind besonders relevant?
  • Welche Themen dürfen in deinem Roman keinesfalls fehlen?

Reisen
Viele Autorinnen und Autoren planen für ihre Recherchen eine Recherchereise ein. Diese kann mal länger und aufwendiger und mal kürzer und näher an deiner Heimat sein. Je nachdem, wo und was du recherchieren willst, empfiehlt es sich, dafür genügend Zeit einzuplanen. Im besten Fall hast du nach dieser Reise alle fehlenden Informationen beisammen und kannst mit dem Schreiben beginnen.

Gespräche
Nicht alle Fragen kannst du einfach dem Internet stellen, manches solltest du direkt vor Ort nachfragen. Vielleicht interessiert dich die Arbeit einer bestimmten Berufsgruppe besonders oder die Bauweise eines bestimmten Gebäudes. Hier lohnt es sich, entsprechende Expertinnen und Experten zu befragen. Sie geben dir sicher gerne Auskunft und erzählen von ihrem Berufsalltag. Das ist oft dichter dran als eine Recherche im Web.

Hinweis: Wenn du keinen Startpunkt hast, wie du deine Recherche am besten beginnst, probiere doch ein paar Tools aus, die es dir erleichtern können. Recherchetools können für Autoren und Autorinnen eine große Arbeitserleichterung darstellen. Für ein produktives Brainstorming kann dir beispielsweise ChatGPT weiterhelfen.

Tipp 7: Roman schreiben – plotten oder einfach drauflos?

Plottest du gerne oder schreibst du lieber drauf los? Wie auch immer, beides sind legitime Wege, um einen Roman zu schreiben. Trotzdem solltest du dir im Vorfeld Gedanken dazu machen.

Einfach losschreiben
Viele Autorinnen und Autoren schreiben einfach drauflos und entwickeln so beim Schreiben die besten Ideen. Unterhält man sich mit ihnen, sagen viele, dass sie vor allem die Freiheiten genießen, ihre Geschichte bei der Entwicklung zu beobachten. Viele berichten außerdem darüber, dass ihre Figuren so ein gewisses Eigenleben entwickeln und manchmal unerwartet reagieren. Wenn auch du einfach drauflosschreibst und dir dabei die besten Ideen kommen, solltest du das unbedingt ausprobieren.

Plotten
Andere Autorinnen und Autoren schwören jedoch auf das klassische Plotten. Bei ihnen soll sich der Roman im Vorfeld entwickeln und sie möchten gerne vorher wissen, wohin die Geschichte am Ende führt. Sie sagen, dass sie so im Vorfeld über die Figuren nachdenken können und sich während des Schreibens nur noch auf die richtigen Formulierungen und passende Beschreibungen konzentrieren müssen. Meist nutzen diese Autorinnen und Autoren bestimmte Methoden, um ihre Geschichte zu plotten. Zwei davon stellen wir dir in unseren Artikeln zu Schneeflockenmethode und zur Heldenreise genauer vor.

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Tipp 8: Wendungen & Spannungsbogen

Wenn du eine Szene schreibst, muss diese eine bestimmte Aufgabe in deinem Roman erfüllen. Keine Szene darf einfach nur nichtssagend sein. Um dies sicherzustellen, kannst du beispielsweise mit verschiedenen Wendungen und einem großen Spannungsbogen arbeiten. Das bedeutet nicht, dass jede Szene eine neue Wendung bereithalten soll, aber diese können helfen, um einen neuen Fokus in deiner Geschichte zu setzen und die Figuren zu anderen Handlungen zu bewegen. Doch Vorsicht: Die besten Wendungen sind nicht unbedingt die, die du in einer einzelnen Szene konstruierst und dann deinen Leserinnen und Lesern präsentierst. Die besten Wendungen sind die, welche die Leserinnen und Leser zwar in dem Moment nicht kommen sehen, bei längerem Nachdenken aber durchaus logisch erscheinen.

Tipp 9: Der Hauptkonflikt

Dein Roman sollte einen Hauptkonflikt haben, auf dem die Geschichte basiert. Dieser ist dann Auslöser für viele Nebenkonflikte, die innerhalb deiner Szenen geschrieben werden können. Beispiele für Hauptkonflikte können sein:

  • Ein Mädchen und ein Junge verlieben sich ineinander. Sie sind beide todkrank und wissen nicht, wie lange sie noch leben werden (so geschrieben in John Greens “Das Schicksal ist ein mieser Verräter“).
  • Ein dunkler Zauberer will die Weltherrschaft an sich reißen und muss dafür einen Jungen töten (so geschrieben in Joanne K. Rowlings “Harry Potter”).

Die genannten Konflikte lösen im weiteren Verlauf des Buches bzw. der Bücher andere Konflikte aus, wodurch sich ein Gerüst ergibt, welches die Geschichte trägt. Starke Konflikte haben besonders große Auswirkungen auf deine Figuren. Sie können in einem Moment die komplette Geschichte in Frage stellen. Deine Leserinnen und Leser werden deinen Roman kaum aus der Hand legen können.

Tipp: Um einen passenden Konflikt für deinen Roman zu finden, kannst du dir zunächst anschauen, welche Konflikte andere Autorinnen und Autoren in ihren Büchern einsetzen, um Spannung zu erzeugen.

Tipp 10: So findest du einen eigenen Schreibstil

Nachdem deine Geschichte geplant ist, bist du nun wirklich bereit zum Schreiben. Doch wo beginnen? Und womit? Wie findest du die richtigen Worte? Wenn du bei diesen Fragen unsicher wirst, ergeht es dir wie vielen anderen Autorinnen und Autoren vor dir. Es ist gar nicht so einfach, einen eigenen und unverwechselbaren Stil zu finden. Auch großen Autorinnen und Autoren ist dies nicht sofort geglückt. Sie mussten ihren Stil, ihre Wortwahl und eindeutige Sprache erst finden und unter den Leserinnen und Lesern etablieren. Dein Vorteil: Du hast ein weißes Blatt Papier vor dir und kannst erstmal alles schreiben, was dir einfällt. Also los geht’s!

Zum Schreiben gehört auch Lesen.
Diesen Satz wirst du von vielen Autorinnen und Autoren schon einmal gehört haben. Er besagt, dass du, auch um deinen eigenen Stil zu finden, zunächst schauen solltest, wie andere Autorinnen und Autoren ihre Geschichten aufbauen. Vielleicht gefällt dir ein Stilmittel besonders gut oder dir fällt im Roman ein anderer Kniff auf, den die jeweiligen Autorinnen und Autoren genutzt haben. Es ist gut, wenn du diesen auch in deinem Buch nutzt. Natürlich abgewandelt und so, wie er dir gefällt und zu deinem Roman passt. Nach und nach wird sich wie von selbst aus den unterschiedlichen Stilen dein eigener, ganz unverwechselbarer Stil entwickeln.

Hand und Stift schreiben

Tipp: Wenn du weitere Fragen zum Thema hast, empfehlen wir dir außerdem unseren Artikel zum Thema Schreibstil verbessern – 10 effektive Tipps.

Tipp 11: Ort und Zeit

Sicher hast du dir bereits Gedanken gemacht, in welcher Zeit und an welchem Ort die Geschichte spielen soll. Je nachdem, was für einen Roman du schreibst, kann dies von größerer Bedeutung sein. Insbesondere einen historischen Roman solltest du für deine Leserinnen und Leser von vornherein konkret in eine Zeit und einen Ort einordnen. Dies gibt außerdem einen ersten Hinweis auf mögliches Verhalten deiner Figuren oder bestimmte gesellschaftliche Normen, über die du in deinem Roman schreiben kannst.

Tipp 12: Figurenentwicklung

Mitunter das Wichtigste an deinem Roman sind die Figuren. Sie sollten authentisch sein und für deine Leserinnen und Leser nachvollziehbar handeln. Dazu gehört, dass du dich im Vorfeld umfangreich mit ihnen auseinandersetzt. Vielleicht erstellst du zu deinen Hauptfiguren auch Merkblätter, sogenannte Charactersheets, auf denen ihre wichtigsten Eigenschaften und ihre Motivation im Roman notiert sind. Folgende Fragen können dir dabei helfen:

  • Wie sieht die Figur aus?
  • Hat die Figur bestimmte Eigenschaften oder Merkmale, die sie auszeichnet?
  • Hat sie ein bestimmtes Sprachverhalten? Spricht sie sehr modern oder in einem besonderen Dialekt
  • Welche Motivation verfolgt die Figur innerhalb des Romans?
  • Wird die Figur mit einer besonderen Wendung konfrontiert?
  • Hat die Figur Freunde oder Feinde?

Wenn du dich mit dem Schreiben eines Romans beschäftigst, wirst du immer wieder den Hinweis lesen: Entwickle einzigartige Figuren. Schön und gut, aber wie genau kannst du das bewerkstelligen, wenn es doch fast alles schon gibt?

Authentizität
Ein Stichwort hierzu lautet: Authentizität. Deine Figuren sollten realistisch, nachvollziehbar und zu jedem Zeitpunkt authentisch handeln. Das bedeutet nicht, dass sie immer so handeln sollen, wie du persönlich es würdest. Deine Figuren unterliegen deiner Dramaturgie und du als Autor*in sollst in sie hineintauchen und dich zu jedem Moment fragen: Wie würde meine Figur in dieser bestimmten Situation reagieren? Wenn du beispielsweise eine ängstliche und zurückhaltende Person konzipiert hast, wird sie im Angesicht einer großen Gefahr sicher anders reagieren als ein furchtloser Held.

Besondere Eigenschaften und Merkmale

Jede*r Mensch hat besondere Eigenschaften und Merkmale, die ihn oder sie unverkennbar machen. Auch deine Figuren sollten solche Eigenschaften besitzen. Das kann ein bestimmtes Kleidungsstück sein, das immer dabei sein muss, eine bestimmte Gangart, eine besonders prägnante Stimme, die du immer wieder beschreibst, oder ein Dialekt. Ganz gleich wofür du dich entscheidest: Es macht deine Figur glaubhafter und hilft dir im späteren Schreibprozess, sie mit wenigen Worten von anderen Personen abzugrenzen.

Beispiel: Heinar Schmidt war der lauteste Mensch, den sie jemals gekannt hatte. Wenn er in den Raum herein polterte, hatte er schnell die Aufmerksamkeit des ganzen Kollegiums sicher. So auch an diesem Montag, als er tönend seinen Feierabend verkündete und der ahnungslose Praktikant am Tisch neben ihm erschrocken zusammen zuckte.

Schwächen
Niemand ist perfekt – auch nicht dein Romanheld. Gib ihm neben Stärken unbedingt auch immer Schwächen. Das können materielle Schwächen, wie beispielsweise besonders schöne Handtaschen, sein, psychische Schwächen oder Krankheiten oder auch andere Personen. Diese Schwächen verleihen deinen Figuren Ecken und Kanten. Außerdem kannst du sie im Verlauf des Romans gezielt einsetzen und deine Figuren damit konfrontieren. Stichwort: Konfliktpotenzial.

Buch schreiben

Tipp 13: Eine Szene schreiben

Je nachdem, ob du deinen Roman geplottet hast oder nicht, weißt du bereits, was in der nächsten Szene auf deine Figuren wartet. Bei der Konzeption einer Szene solltest du vor allem darauf achten, dass deine Figuren innerhalb dieser nachvollziehbar handeln und du das große Ganze nicht aus den Augen verlierst. Stelle dir immer wieder die Frage: Was hat meine Figur vorher gemacht, was soll sie danach tun? So stellst du sicher, dass sie in deinem Roman nicht plötzlich unvorhergesehen agiert oder du eine bestimmte Handlungsrolle von ihr übersehen hast.

Tipp 14: Emotionen vermitteln

Um eine Szene und deine Figuren authentisch zu beschreiben, sind Emotionen ein wichtiges Stilmittel. Auch hier gilt: sie sollten gut dosiert sein. Sind sie das aber, sorgen Emotionen in den entscheidenden Momenten für Spannung und atemloses Mitfiebern deiner Leserinnen und Leser. Stelle dir dafür zum Beispiel folgende Fragen:

  • Wie geht es meiner Hauptfigur damit, dass sie gerade durch diese schwierige Situation gehen muss?
  • Wie fühlt sich meine Figur heute, nachdem sie diese freudige/traurige/erschreckende Nachricht erfahren hat?
  • Welche Emotionen verspürt meine Figur, wenn ich ihr dieses und jenes antun würde?

Show, don’t tell

Ein wichtiger Punkt beim Schreiben einer Szene, beim Schreiben von Dialogen oder beim Beschreiben von Emotionen, ist die Faustregel: show, don’t tell. Diese bedeutet, dass du Dinge lieber zeigen, oder deine Figuren erleben lassen solltest, statt sie ausgiebig zu beschreiben. Damit sorgst du vor allem dafür, dass die Geschichte dynamisch bleibt und das Vorstellungsvermögen der Leserinnen und Leser angeregt wird.

Statt also beispielsweise zu schreiben: Sie empfand große Trauer.
… könntest du schreiben: Ihr Gesicht verzog sich schmerzhaft und er sah das Leid in ihren Augen, die sich langsam mit Tränen füllten. Ihre Hände zitterten, als sie nach seinen griff und ihre Stimme bebte, als sie leise sprach: …

Tipp 15: Dialoge schreiben

Die Würze einer Szene sind Dialoge. Deine Figuren unterhalten sich in direkter Rede miteinander. Du musst nicht viel beschreiben, sondern kannst dich ganz auf die Worte deiner Figuren konzentrieren. Auch Dialoge sind eine gute Möglichkeit, um das Konzept show, don’t tell zu berücksichtigen. Mit einem guten Dialog zwischen zwei Figuren ist manchmal viel mehr gesagt, als wenn du etwas lange beschreibst. Allerdings gilt dies auch umgekehrt: Manchmal liegt in dem, was eine Figur nicht sagt, noch viel mehr Bedeutung, als in dem, was sie sagt. Beachte dies, wenn du deinen Roman schreibst.

Überarbeitung

Herzlichen Glückwunsch, wenn du es bis hierher geschafft hast, hast du einen Roman geschrieben. Nach dem Schreiben ist vor dem Überarbeiten, deine Arbeit ist also noch nicht vorbei. Gewinne zunächst etwas Abstand zu deinem Roman. Gib dir ein paar Tage oder sogar Wochen Zeit, um dann mit einem frischen Blick in die Überarbeitung zu starten. Szene für Szene gehst du hierbei deinen Roman durch und überprüfst ihn.

  • Gibt es Szenen vom Anfang, die am Ende plötzlich unlogisch werden?
  • Handeln alle Figuren zu jedem Zeitpunkt nachvollziehbar?
  • Ist der Roman spannend geschrieben?
  • Hast du Sprache, Erzählperspektive und Stil immer richtig gewählt?
  • Stimmen Grammatik, Rechtschreibung und Satzbau?
  • Hat der Roman einen ansprechenden Buchsatz?

Schließlich können wir dir nun empfehlen, sich die Hilfe von qualifizierten Buchprofis zu holen. Ein professionelles Lektorat und ein professionelles Korrektorat werden dir die Arbeit erleichtern und dafür sorgen, dass dein Roman bereit für die Veröffentlichung ist!

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