Leser: Zielgruppe für Bücher definieren & Leserschaft finden
Damit dein Buch bei den Lesern sichtbar und gut aufgenommen wird, ist es wichtig, dass du die Bedürfnisse, Vorlieben und das Wesen deiner Zielgruppe besser kennenlernst. Dazu zählen nicht nur Alter, Geschlecht oder bevorzugtes Genre.
Inhaltsverzeichnis
Informationen über die Buchbranche und deine Zielgruppe
Du solltest dich auch über das Mediennutzungsverhalten, die Informationsbeschaffung oder das Kaufverhalten deiner Leser informieren. “Wer sind meine Leser überhaupt? Wie lesen sie und wo informieren sie sich über Bücher? Und was bewegt sie eigentlich dazu, ein Buch zu kaufen – ist es das Buchcover, der Klappentext, der Name des Autors, vielleicht eine Mischung oder etwas ganz anderes?” Das sind Fragen, die du dir stets stellen solltest; im Optimalfall schon vor der Veröffentlichung deines Werkes. So kannst du deine Marketingstrategie gut planen und vielleicht sogar Ideen und Anreize für dein nächstes Buchprojekt generieren.
Das Internet bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten, Marktforschung zu betreiben. Hast du beispielsweise schon einmal nach Leserbefragungen und Studien geschaut? Falls nein, solltest du das dringend nachholen. Denn es sind viele Informationen vorhanden, die dir sicherlich einen ersten Eindruck deiner Leserschaft geben. Die kostenlose Kurzversion einer E-Book-Studie (2013), durchgeführt vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels e.V., gibt z. B. einen groben Überblick über die Verteilung der gedruckten und elektronischen Bücher in verschiedenen Genres. Dies kann dir bei der Entscheidung der Veröffentlichungsart eine gute Hilfe sein. Denn wenn deine Leser lieber ein gedrucktes Buch in den Händen halten, lohnt es sich vielleicht, in ein Soft- und Hardcover zu investieren.
Viele der Studien sind kostenlos als Kurzversion erhältlich, die aktuellsten sowie die Vollversionen können jedoch meist nur gegen eine Gebühr bezogen werden. Bei der Masse an verfügbaren Informationen kann man leicht den Überblick verlieren. Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels e.V. bietet eine gute Übersicht über vorhandene Studien in verschiedenen Bereichen (z. B. Buchmarkt allgemein, E-Books, Kinder- und Jugendbuchmarkt) – ein Durchklicken lohnt sich sicher.
Im Buchmarkt hat sich in den letzten Jahren viel getan und es geht immer weiter. Sollten die Datenerhebungen bereits ein oder mehrere Jahre zurückliegen, empfiehlt es sich daher, auch bereits erschienene Studien zu betrachten. So kannst du Trends und Tendenzen erkennen und Rückschlüsse auf zukünftige Entwicklungen ziehen.
Die Möglichkeiten sozialer Netzwerke und andere Tipps
Nun möchten wir dir zeigen, wie du selbst aktiv werden kannst. Dafür spielen das Internet und soziale Netzwerke eine große Rolle, denn hier finden verschiedene Interessensgruppen zusammen und du kannst den direkten Austausch mit deinen Leser*innen und anderen Autor*innen suchen und nutzen.
- Schaue dir verschiedene soziale Netzwerke an und probiere aus – Facebook, Twitter, Google+, Blogs und buchspezifische Plattformen wie LovelyBooks oder Goodreads können eine erste Anlaufstelle sein. Du solltest dir darüber bewusst werden, dass soziale Netzwerke nicht als reine Werbebühne, sondern viel mehr als Kommunikationsplattform dienen, auf der du in persönlichen Kontakt mit deinen Lesern und Gleichgesinnten treten kannst. Auch bieten Blicke auf die Aktivitäten ähnlicher Autoren hilfreiche Hinweise bezüglich Cover- und Preisgestaltung, Buchformat oder Leseransprache.
- Finde heraus, in welchen sozialen Netzwerken sich deine Zielgruppe befindet und stimme deine Marktforschungsaktivitäten darauf ab. Besonders empfiehlt es sich, hier Meinungen zu Cover, Titel oder Klappentext einzuholen. Lasse z. B. deine Leser über einen Titel oder ein Cover abstimmen oder bitte sie, selbst Vorschläge einzureichen. Auch kannst du deine Fans nach Ideen für das nächste Buchprojekt fragen oder deine eigenen mit den Lesenden besprechen. Frage auch ruhig mal nach, wo die Leser*innen von Ihrem Buch erfahren haben, um herauszufinden, welche Werbemaßnahmen deine Zielgruppe ansprechen.
- Starte Aktionen in sozialen Netzwerken. Fordere z. B. deine Leser*innen dazu auf, unter einem bestimmten # Bilder mit ihrem Lieblingsbuch oder an ihrem Lieblingsleseort zu veröffentlichen. Dadurch stärkst du die Leserbeziehung und findest heraus, was und wie deine Zielgruppe liest.
- Frage Freunde und Bekannte nach deren Meinung. Spreche gezielt Leser*innen bei LovelyBooks oder Goodreads an, die zu deiner Zielgruppe passen, und gib ihnen Teilausschnitte oder den Klappentext deines Buches als Probe. Das ist zwar mit einem kleinen Aufwand verbunden, kann dir aber dabei helfen, das Buch vor Veröffentlichung noch einmal zielgruppengerecht zu überarbeiten.
- Bewege dich in Expertenkreisen. Gibt es z. B. eine Facebook-Gruppe für dein Genre? Falls ja, trete bei, beobachte und nimm aktiv an Diskussionen teil. So erhältst du ein tiefes Verständnis für deine Zielgruppe und erfährst von Entwicklungen sowie Trends und kannst darauf reagieren.
Außerdem solltest du stets die Bewertungen und Rezensionen deiner Bücher im Auge behalten. So erhältst du direktes und ehrliches Feedback der Leser. Setze dich auch mit negativer Kritik konstruktiv auseinander. Nur so kannst du aus Fehlentscheidungen lernen und deine Vorgehensweise beim nächsten Mal ändern. Kommentiere Feedback und frage bei Unklarheiten nach, dadurch stärkst du die persönliche Bindung und erhältst noch mehr Feedback.
Solltest du feststellen, dass sich deine Zielgruppe so gut wie gar nicht im Internet bewegt, versuche herauszufinden, wo du sie findest. Gehe z. B. durch den Park und fragen lesende Menschen nach deren Meinung zu deinem Cover oder Klappentext oder nimm an regionalen Lesekreisen teil. Auch bieten (eigene) Lesungen immer eine gute Möglichkeit, Kontakte in der realen Welt zu knüpfen und mehr über deine Leser*innen zu erfahren. Offenheit und Interesse gegenüber Menschen hilft Ihnen sicher dabei, ein erstes Feedback zu deiner geplanten Veröffentlichung zu erhalten.
Alle Faktoren kann man nie miteinbeziehen, denn du als Autor*in möchtest selbstverständlich auch an deinen Büchern arbeiten. Nimm dir jedoch die Zeit und versuche herauszufinden, welche der Tipps für dich am nützlichsten sind und integrieren diese in deinen Autorenalltag. Sind deine Leser bspw. eher aktiv in den sozialen Medien unterwegs und du startest n z. B. eine Bilderaktion oder ist deine Zielgruppe eher verhalten und eine Abstimmung über das Cover ist die bessere Wahl, um aktiv Marktforschung zu betreiben? Hast du deine Zielgruppe definiert und Personas erstellt (nächster Abschnitt), richte deine Marktforschungsaktivitäten danach aus. Du wirst feststellen, dass es dir danach sehr viel einfacher fällt, ein Buchprojekt zu bearbeiten und Marketing zu betreiben.
Personas erstellen
Damit du deine Marketingmaßnahmen bestmöglich gestalten kannst, ist das Durchführen einer Zielgruppenanalyse eine wesentliche Voraussetzung. Wenn du deine Zielgruppe identifiziert hast, ist die Abbildung deiner Leser als sogenannte Personas eine weitere große Hilfe, im dichten Marketing-Dschungel die geeignete Strategie zu finden. Personas sind fiktive Personen, die stellvertretend für deine gesamte oder für einen ausgewählten Teil deiner Zielgruppe stehen. Sie verfügen über die typischen Eigenschaften der Zielgruppe und weisen das durchschnittliche Nutzerverhalten auf. Ursprünglich kommt das Personas-Modell aus dem Anforderungsmanagement. Wenn es z. B. darum geht, eine neue Software zu erstellen, werden durch reale Marktbeobachtungen Personas gestaltet, die dann die tatsächlichen Endnutzer repräsentieren. Anhand ihrer Bedürfnisse wird die Software schließlich erstellt. Das Modell kann auf alle Verkäufer-Kunden-Beziehungen angewandt werden, natürlich auch bei dem Kontakt von dir zu deinen Lesern.
Versetze dich in deine Leser hinein und gestalte eine oder mehrere ganz konkrete Figuren, die zwar fiktiv sind, aber ein Prototyp deiner Zielgruppe darstellen. Die Beschreibung deiner Personas sollte sich am Ende wie ein sehr detaillierter Steckbrief lesen und u. a. folgendes beinhalten:
- Bild (entweder ein prägnanter Avatar oder das Bild einer realen Person)
- Name, Alter, Geschlecht
- Jobbezeichnung und -beschreibung
- Wohnort
- Hobbys und Interessen
- Fähigkeiten
- Ziele und Motivationen
Du gibst deinen Lesern mithilfe von Personas ein wahres Gesicht und hauchst dem abstrakten Begriff “Zielgruppe” echtes Leben ein.
Hilfsmittel für Personas
Falls du dir bei deiner Zielgruppe noch nicht 100 % sicher bist, hilft dir vielleicht eine Art Zufallsgenerator weiter. Der kostenlose Random Users Generator erschafft Personas wie am Fließband. Starte den Generator und erhalte Personas, denen echte Profilfotos und zufällige Eigenschaften zugewiesen wurden. Es wird ein kleiner Steckbrief erschaffen, der sogar fiktive postalische Adressen und Telefonnummern enthält. Für Männer und Frauen ist jeweils ein eigener Generator zuständig. Natürlich kannst du diese zufälligen Angaben für deine Leser nicht vollständig übernehmen, aber Inspiration erlangst du dadurch mit Sicherheit.
Fazit: Mit der Erstellung von Personas wird es dir leichter fallen, die Gedanken, Wünsche und Bedürfnisse deiner Leser einzuschätzen. Du lernst deine Zielgruppe besser kennen und hast sie visuell greifbar vor dir. Wenn du die nächste Marketingmaßnahme planst, eine neue Lesung organisieren oder an deinem nächsten Buch schreibst: denke an deine Personas und die Chance auf Erfolg wird steigen.
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