Lektorat - Was ist das und was sollte ich wissen?

Hast du dein Buch fertig geschrieben und planst nun dessen Veröffentlichung? Dann solltest du deine Aufregung kurz abwiegeln und dir überlegen, ob die Qualität deines Buches von der Unterstützung eines professionellen Lektorats profitieren könnte. Wir erklären dir, was ein Lektorat beinhaltet und inwiefern es deinem Buch helfen kann.

Inhaltsverzeichnis

Text am Laptop

Was ist ein Lektorat?

Vor der Veröffentlichung deines Buches oder der Verlagssuche hast du die Option, dein Manuskript von einem Lektor bzw. einer Lektorin begutachten zu lassen. Diese werden deinen Text gründlich analysieren und dir professionelle Vorschläge zur Verbesserung deines Textes machen. So wird dein Buch auf verschiedenen Ebenen verbessert und ist ein Schritt näher auf dem Weg zum Bucherfolg! Ein Lektorat kümmert sich vor allem um die sprachliche und inhaltliche Prüfung eines Buches und ist nicht nur für Romane sinnvoll, sondern auch für Sachbücher, Fachbücher, Ratgeber, KrimisKinderbücher und sogar Bachelor- und Masterarbeiten. Genauer gesagt umfasst die Tätigkeit eines Lektors bzw. einer Lektorin normalerweise zwei Teilbereiche: 

  • Sprachliche Korrektur
    Rechtschreibung, Grammatik und Zeichensetzung sowie Stil und Ausdruck
  • Inhaltliche Überprüfung
    Tipps zu Struktur und Aufbau eines Buches, Hinweise zur Plot- und Figurenentwicklung, Prüfung auf Logik und Konsistenz, Analyse der Spannungskurve und Identifizierung von überflüssigen Abschnitten

Was genau das Lektorat enthält, das du für dein Buch buchst, ist immer Verhandlungssache. Dies kannst du mit den entsprechenden Anbietern direkt klären. Dazu zählen auch zusätzliche Leistungen, die du bei Bedarf ebenfalls anfragen kannst, zum Beispiel Unterstützung bei der Formulierung von Kapitelüberschriften und Klappentexten oder beim Erstellen von Glossaren. Alles hängt von der Expertise des Lektors oder der Lektorin ab und von dem, was du dir wünschst und benötigst.

Ist ein Lektorat sinnvoll für dein Buch?

Ein Lektorat kann jedes Buch verbessern. Auch (oder gerade) Bestseller-autor*innen schwören auf ein Lektorat und würden niemals darauf verzichten. Du selbst als Autor*in hast mit dem Tunnelblick zu kämpfen, da hilft der professionelle Blick von außen enorm. Ein Lektorat ist also nur zu empfehlen, denn nichts nervt einen Leser bzw. eine Leserin mehr als Rechtschreibfehler, unlogische Handlungen oder gähnend langweilige Kapitel, die den Lesegenuss empfindlich stören. Ob du dein Buch jedoch lektorieren lassen möchtest oder nicht, darfst du natürlich selbst entscheiden.

Lektorat vs. Korrektorat: Wo liegt der Unterschied?

schreiben

Die Begriffe Lektorat und Korrektorat führen oft zu Verwirrung, denn ihre Grenzen sind fließend. Grob gesagt, befasst sich das Korrektorat ausschließlich mit dem sprachlichen Teil, das Lektorat außerdem mit dem inhaltlichen Teil. So kann das Korrektorat Teil des Lektorats sein. Dies bedeutet in der Regel, dass Lektoren und Lektorinnen meistens bereit sind, das Korrektorat zu übernehmen.

Wenn du dein Buch fertig geschrieben hast, kannst du deinen Text erst lektorieren und anschließend korrigieren lassen. Damit wird das Buch erst inhaltlich überprüft und dann kann der Korrektor die verbleibenden Rechtschreibfehler anpassen. Lektorat und Korrektorat ergänzen sich somit ideal.

Wie lange braucht ein Lektorat?

Wie lange das Lektorieren deines Buches dauert, hängt davon ab, wie umfangreich dein Text ist und wann der Lektor oder die Lektorin verfügbar ist. Die vom Lektorat erarbeiteten Veränderungen können mehrere Aspekte umfassen. Manchmal müssen nur wenige Wörter korrigiert werden, manchmal ganze Sätze oder Ideen. Normalerweise werden 100-150 Normseiten in einer Woche korrigiert, aber das ist kein Muss. Am besten fragst du bei deinem Lektor oder deiner Lektorin nach.

Wie viel kostet ein Lektorat?

Der Preis für ein Lektorat wird normalerweise pro Normseite berechnet und hängt davon ab, was für Leistungen dein Buch braucht und wie lange dein Manuskript ist. Allerdings solltest du den Preis pro Normseite (1500 Zeichen) mit 4 bis 7 EUR rechnen. Um einen genaueren Preis zu erhalten, kannst du deinem Lektor oder deiner Lektorin eine kleine Textprobe deines Manuskripts schicken und nach Zeitaufwand sowie Kosten fragen.

Was tun, wenn du dir ein Lektorat nicht leisten kannst?

Auch wenn die Arbeit eines Lektors nicht ersetzt werden kann, sind wir uns bewusst, dass es für dich als Autor*in schwierig sein könnte, dafür zu bezahlen. Deshalb geben wir dir einige Ideen, was du tun kannst, wenn du ein Lektorat brauchst, aber das Geld knapp ist.

Schreibprogramme
Heutzutage gibt es viele Programme, die dich beim Schreiben unterstützen. Sie markieren z.B. Rechtschreib- und Grammatikfehler, Wiederholungen und Füllwörter und analysieren sogar die Lesbarkeit deines Textes. Ein Schreibprogramm hilft dir, deine Fehler zu bemerken und daraus zu lernen. Mit der Zeit wirst du weniger unnötige Füllwörter verwenden und deine Sätze grammatikalisch besser strukturieren.

Da eine Recherche viel Zeit in Anspruch nehmen kann, haben wir dir die 5 beliebtesten Schreibprogramme bezüglich ihrer Funktionen, Preise und Vor- und Nachteile verglichen. So kannst du das passende Schreibprogramm für dich und deine Bedürfnisse schnell finden.

Such dir gute Testleser*innen
Nicht nur Personen, die zu deiner Zielgruppe gehören, sondern auch solche, die sich mit der deutschen Rechtschreibung besonders gut auskennen, sind wertvoll. Andere Autor*innen sind ein gutes Beispiel. Ihr könnt euch gegenseitig unterstützen und neue Perspektiven auf eure Texte bringen.

Überlege, ob dein Buch wirklich ein Lektorat braucht
Ja, für jedes Buch gibt es ein Lektorat, aber nicht jedes Buch muss unbedingt lektoriert werden. Wenn du beispielsweise einen Gedichtband für deine Verlobte oder eine Kindergeschichte für deine Enkelkinder schreibst, muss der Text nicht perfekt sein. Wenn du jedoch vorhast, dein Buch zu veröffentlichen, sieht das schon anders aus.

Wo findest du professionelle Lektor*innen?

Heutzutage findest du Lektorinnen und Lektoren vor allem im Internet. Du brauchst nur nach „Lektoren“, “Lektorinnen” oder “Lektorat” im Browser zu suchen und du bekommst automatisch zahlreiche Ergebnisse. Auch in den sozialen Medien lassen sich Lektor*innen finden. Aber vorsichtig: Nicht jeder, der sich als Lektor oder Lektorin bezeichnet, arbeitet professionell. Du solltest auf jeden Fall die angegebenen Informationen überprüfen, die Webseiten checken und falls es geht, nach Referenzen suchen.

Wenn das alles zu kompliziert für dich klingt, empfehlen wir, auf der Webseite des “Verteiler des Verbands freier Lektorinnen und Lektoren” (VFLL) zu starten. Der Verband wurde im Jahr 2000 gegründet und hat derzeit 1100 Mitglieder. Neben Lektorinnen und Lektoren bietet er auch Experten und Expertinnen aus den Bereichen Redaktion und Korrektorat an. Auf der Webseite hast du die Möglichkeit, Lektorinnen und Lektoren anhand von Dienstleistungen, Sprachkenntnissen, inhaltlichen Schwerpunkten, Referenzen oder Ort zu suchen.

 

Laptop schreiben

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Wie kann ich Lektor*in werden?

zusammen Notizen schreiben

Wenn du dich für den Beruf des Lektors bzw. der Lektorin interessierst, solltest du wissen, dass es keine eigenständige Ausbildung und kein Studium dafür gibt. Du hast stattdessen verschiedene Wege, in diesen Beruf hineinzukommen. Du könntest beispielsweise eine Ausbildung im Buchhandel machen oder ein Studium in den Bereichen Sprache, Literatur oder Verlagswesen abschließen. Du könntest auch eine Weiterbildung zum Lektor erwerben. Nachdem du diese Seminare besucht hast, erhältst du ein Zertifikat, mit dem du dich als Lektor oder Lektorin bewerben kannst. Wichtig ist, während der Ausbildung bzw. des Studiums so viel praktische Erfahrung wie möglich zu sammeln, am besten durch Praktika oder ein Volontariat im Verlagswesen. Damit kommst du später nicht als kompletter Neuling auf dem Arbeitsmarkt an.

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