Was du über das Korrektorat wissen musst
Hast du dein Manuskript schon mehrmals gelesen und bist der Meinung, alle Fehler wurden entfernt? Oder ist vielleicht alles zu viel und du kannst deine Fehler nicht mehr sehen? Egal, in welcher Situation du dich befindest – deine Buchqualität, kann von einem professionellen Korrektorat deutlich profitieren. Wir zeigen dir, wie du dieses professionell angehst.
Inhaltsverzeichnis
Was ist ein Korrektorat?
Als Autor oder Autorin verbringst du sehr viel Zeit mit deinem Text. Ab einem gewissen Zeitpunkt fällt es dabei schwer, Rechtschreib- und Grammatikfehler zu bemerken und zu korrigieren. Aber keine Sorge! Das ist normal, denn Autoren und Autorinnen sind meist nicht die besten Korrektor*innen ihrer eigenen Arbeit. Beim Korrigieren brauchst du einen Blick von außen. Deswegen lohnt sich die Investition in ein professionelles Korrektorat fast in jeder Situation.
Das Korrektorat achtet in erster Linie auf die sprachliche Gestaltung des Textes – Rechtschreibung, Grammatik, Typografie, Silbentrennung und Zeichensetzung. Beim Korrektorat geht es darum, Fehler zu korrigieren. Der Stil und der Inhalt des Textes werden nicht berücksichtigt. Daher macht ein Korrektorat erst Sinn, wenn der Text inhaltlich und stilistisch bereits überarbeitet ist und kurz vor der Veröffentlichung steht. Möchtest du auch ein Lektorat machen lassen, sollte dies also vorher gemacht werden.
Das Korrekturlesen wird für alle Genres, egal ob Sachbuch, Roman, Kinderbuch oder wissenschaftliche Texte, gleichermaßen empfohlen. Schließlich steht ein fehlerfreier Text für exzellente Qualität und garantiert höhere Lesbarkeit.
Ist das Korrekturlesen von wissenschaftlichen Texten erlaubt?
Du fragst dich, ob du auch wissenschaftliche Texte korrigieren lassen solltest? Die Antwort ist: ja, solange nichts am Inhalt oder an der Leistung der wissenschaftlichen Arbeit geändert wird. Beim Korrektorat wird ein Text auf Orthografie und Rechtschreibfehler, Interpunktion, Satzbau und Grammatik untersucht, deswegen ist es kein Problem. Übrigens wird beim Korrektorat von wissenschaftlichen Texten neben den üblichen grammatischen und rechtschreiblichen Fehlern auch die Korrektheit der Zitierweise, des Literaturverzeichnisses, der Anlagen und der Formatierungen überprüft.
Wie läuft ein Korrektorat ab?
Selbstverständlich unterscheidet sich der Ablauf eines Korrektorats von Korrektor*in zu Korrektor*in. In den meisten Fällen sieht er jedoch ähnlich aus. Zuerst wirst du deinem gewünschten Korrektor bzw. deiner gewünschten Korrektorin eine aussagekräftige Textprobe deines Buches abgeben müssen, denn nur so bekommt der Buchprofi einen genaueren Eindruck von deinem Buch und ist in der Lage, dir ein Angebot zu Preis und Zeitplan zu geben. Bei umfangreichen Texten wird deine Textprobe meistens unverbindlich korrigiert (Probe-Korrektorat), um dir zu zeigen, wie der Buchprofi arbeitet und wie sinnvoll ein Korrektorat für deinen Text ist. Korrektoren und Korrektorinnen arbeiten normalerweise so, dass sie die Korrekturen nicht direkt im Text schreiben, sondern daneben als Kommentar. So kannst du selbst entscheiden, ob du die Korrektur annimmst oder ablehnst. Vielleicht kommt dir dieser Prozess anstrengend vor, aber er ist die perfekte Möglichkeit, deine Fehler zu bemerken und aus ihnen zu lernen.
Wie viel kostet ein Korrektorat?
Alle Texte und ihre Autor*innen sind einzigartig. Daher variieren die Kosten für das Korrekturlesen je nach Art, Stil und Länge des Textes. Preise aus dem Internet dienen nur als erste Orientierungshilfe und können auf Basis von Normseiten, Wortzahl oder Arbeitszeit kalkuliert werden. epubli Buchprofis legen beispielsweise den Preis meistens pro Stunde oder pro Normseite fest. So kannst du zwischen 3 und 7 Euro pro Normseite oder zwischen 20 und 45 Euro pro Stunde für das Korrekturlesen bezahlen.
Was tun, wenn du dir kein Korrektorat leisten kannst?
Wenn das Geld ein Problem ist, hast du andere Möglichkeiten, dein eigenes Korrektorat durchführen. Es ist jedoch wichtig zu bedenken, dass du die Arbeit eines professionellen Korrektorats nicht vollständig ersetzen kannst. Heutzutage gibt es zahlreiche Programme, die Autorinnen und Autoren beim Schreibprozess unterstützen. Sie markieren z.B. Rechtschreib- und grammatische Fehler, Wiederholungen und Füllwörter und analysieren sogar die Lesbarkeit deines Textes. Ein Schreibprogramm gibt dir auch die Möglichkeit, deine Fehler zu bemerken und daraus zu lernen. Ein Korrektorat selbst machen – geht das also?
Im Internet und auf App-Stores findest du genügend Information zu den verschiedenen Schreibprogrammen und ihren Eigenschaften. Wir wissen jedoch, dass eine Recherche dir viel Zeit nehmen kann und haben deswegen die Arbeit für dich vereinfacht, indem wir die beliebtesten Schreibprogramme hinsichtlich ihrer Funktionen, Preise und Vor- und Nachteile verglichen haben. So kannst du das passende Schreibprogramm für dich und deine Bedürfnisse schnell auswählen.
Auch die Unterstützung von guten und erfahrenen Testleser*innen kann hilfreich sein. Suche Testleser*innen, die sich mit der deutschen Rechtschreibung besonders gut auskennen. Andere Autorinnen und Autoren sind ein gutes Beispiel. Ihr könnt euch gegenseitig unterstützen und neue Perspektiven auf eure Texte gewinnen.
Wo findest du professionelle Korrektor*innen?
Heutzutage findest du Korrektorinnen und Korrektoren ganz einfach im Internet. Du brauchst nur nach „Korrektoren“, “Korrektorinnen”, “Korrektorat” oder Ähnlichem im Browser zu suchen und bekommst automatisch zahlreiche Ergebnisse. Auch in den Sozialen Medien lassen sich Korrektor*innen finden. Aber vorsichtig: Nicht jede Person, die sich als Profi ausgibt, ist wirklich eine. Du solltest auf jeden Fall die angegebene Information überprüfen, die Webseiten checken und falls es geht, nach Referenzen suchen.
Wenn das alles zu kompliziert für dich klingt, empfehlen wir auf der Webseite des “Verbands freier Lektorinnen und Lektoren” (VFLL) zu starten. Der Verband wurde im Jahr 2000 gegründet und hat derzeit 1100 Mitglieder. Lasse dich von dem Namen nicht verwirren, der Verband stellt nicht nur Lektorinnen und Lektoren zur Verfügung, sondern auch Experten und Expertinnen aus den Bereichen Redaktion und Korrektorat an. Auf der Webseite hast du die Möglichkeit, Korrektorinnen und Korrektoren nach Dienstleistungen, Sprachkenntnissen, inhaltlichen Schwerpunkten, Referenzen und Ort zu filtern.
Schaue dir auch gerne unsere epubli-Buchprofis Seite an und finde erfahrene und professionelle Korrektoren und Korrektorinnen sowie weitere relevante Buchexperten.
So wirst du Korrektor*in
Als Korrektor oder Korrektorin arbeitest du generell in Verlagen für Bücher, Zeitschriften und Zeitungen, aber auch in Druckereien, Online-Redaktionen oder als Freiberufler. Es gibt in Deutschland keinen geregelten Zugang zum Beruf des Korrektors, aber eine Ausbildung oder Studium in Bereichen wie Redaktion, Kommunikation und Sprachwissenschaften sind sinnvoll. Eine entsprechende Berufspraxis wird erwartet. Die bekommst du am ehesten über ein Praktikum oder ein Volontariat. Wichtig ist in jedem Fall, dass du ein ausgeprägtes Sprachgefühl hast und die aktuellen Rechtschreib- und Grammatikregeln beherrscht.