Exposé schreiben - So überzeugst du von deinem Roman

Wenn du ein Buch herausbringen möchtest, bist du bestimmt schon auf das Wort “Exposé” gestoßen. Viele Verlage verlangen beim Einreichen eines Manuskripts ein solches Exposé. In unserem Artikel erfährst du, warum es so wichtig ist und wie du ein Exposé schreibst und formatierst.

Inhaltsverzeichnis

Was ist ein Exposé?

Verlage erhalten zahlreiche Einsendungen und prüfen laufend Manuskripte. Du kannst dir sicher vorstellen, dass es ein großer Aufwand ist, in jedes einzelne Manuskript hereinzulesen und zu entscheiden, ob es Potenzial hat und ins Verlagsprogramm passt. Um den Prozess effektiver zu gestalten, schauen sich Verlage zunächst das entsprechende Exposé des Buches an. Anhand dessen können sie bereits grob abschätzen, ob es sich für sie überhaupt lohnt, den Text zu lesen. Es hilft ihnen also beim Vorfiltern.

👉 Ein Exposé ist ein Dokument mit wenigen Seiten, das einen schnellen Überblick über die Handlung eines Buches gibt. Weiterhin dient es als eine Art Informationsblatt, das auch die wichtigsten Eckdaten eines Buches enthält. Welche das sind, werden wir gleich erklären.

Warum ist das Exposé so wichtig?
Wie gesagt, nutzen Verlage Exposés, um zu filtern. Das Exposé ist das Erste, das Verlage von deinem Roman sehen und entscheidet darüber, ob sie sich deine Leseprobe überhaupt ansehen. Deshalb solltest du dir beim Exposé schreiben viel Mühe geben. Das Gleiche gilt für die Bewerbung bei Literaturagenturen. Weiterhin ist ein Exposé nützlich, wenn du im Selfpublishing ein Coverdesign oder ein Lektorat in Auftrag gibst, da dieses den Dienstleistern dabei hilft zu verstehen, worum es in deinem Buch geht.

Was gehört in ein Exposé?

Vorab: Es gibt keine allgemein gültigen Vorgaben darüber, was in ein Exposé gehört. Wenn der Verlag individuelle Vorgaben macht, solltest du diese natürlich beachten. Die Inhaltsangabe ist der wichtigste Teil, ohne sie ist es kein Exposé. Ansonsten kannst du selbst aussuchen, was du mit hineinnehmen möchtest und was nicht. Im Folgenden werden wir dir Tipps geben, was in einem Exposé für einen Roman auf keinen Fall fehlen darf und was optional ist.

Wie lang sollte ein Exposé sein?
Mit allem drum und dran sollte ein Exposé etwa 2-5 DIN A4-Seiten lang sein. Dabei gilt: So kurz wie möglich, so ausführlich wie nötig.

Eckdaten

Direkt am Anfang deines Exposés solltest du alle wichtigen Daten zu deinem Buch auflisten, am besten als Stichpunkte oder tabellarisch. Wichtig ist nur, dass es übersichtlich bleibt. Zu den wichtigsten Daten gehören:

  • Arbeitstitel
  • Umfang des Manuskripts
    Gib den Umfang in Wörtern an.
  • Genre
    Das Genre solltest du so konkret wie möglich angeben.
  • Zielgruppe
    Wer sind die potenziellen Leser*innen deines Buches? Beispiel: Junge Frauen im Alter von 16-25, die gerne leichte Romantik lesen.
  • Vita
    Schreibe eine kurze Vita über dich, am besten versehen mit einem Foto. Denk auch an die Kontaktdaten!
  • Einzelband oder Reihe?

Kurzbeschreibung

Anschließend kannst du als Einstieg eine Kurzbeschreibung nutzen. Die Kurzbeschreibung ähnelt dem Klappentext eines Romans, wo du in wenigen Sätzen neugierig auf das Buch machst. Du reißt das Thema des Romans an und was ihn besonders macht, lieferst aber keine Inhaltsangabe.

Die Kurzbeschreibung ist kein Muss, aber gut geeignet, um Neugierde zu wecken und Spannung aufzubauen. Tipps dazu findest du in unserem Beitrag: Klappentext schreiben

Setting

Je nach Buch kann es hilfreich sein zu beschreiben, wann und wo dein Buch spielt. Dann wird die Inhaltsangabe deutlich leichter zu verstehen sein. Bei einem Fantasyroman solltest du grob umreißen, mit was für einer Welt wir es zu tun haben. Bei einem historischen Roman solltest du Ort und Zeit nennen, außerdem ggf. eine kurze geschichtliche Einordnung. Das Setting sollte vor der Inhaltsangabe stehen.

Figurenübersicht

Wenn dein Roman viele Figuren hat, die vielleicht auch in komplexen Beziehungen untereinander stehen, solltest du deinem Exposé eine entsprechende Übersicht hinzufügen. Stelle deine Figuren kurz vor, ihre Namen und alles, was für die Inhaltsangabe relevant ist. Sind Alter und Beruf wichtig? Dann rein damit! Spielt das Aussehen für die Handlung keine Rolle? Dann weglassen! Ihre Entwicklung im Laufe der Geschichte kann ebenfalls sehr spannend sein. Die Figurenübersicht sollte vor der Inhaltsangabe kommen.

Inhaltsangabe

Die Inhaltsangabe ist der wichtigste Teil deines Exposés. Hier solltest du die Handlung deines Buches zusammenfassen. Denk daran: Sie soll informieren und keine Spannung aufbauen. Sie ist kein Werbetext, sondern eine klassische Inhaltsangabe, wie du sie aus der Schule kennst. Mit werbenden Worten würdest du Verlage ohnehin nicht beeindrucken können.

  • Fasse die Handlung chronologisch zusammen
  • Konzentriere dich auf den Hauptplot und verzichte auf irrelevante Nebenstränge
  • Lass keine wichtigen Wendepunkte aus
  • Beschreibe auch das Ende deiner Geschichte
  • Strebe eine Länge von 1-2 Seiten an
Text am Laptop

Denk dran: Ein Verlag will wissen, wie dein Buch aufgebaut ist, um beurteilen zu können, ob es ihren Standards entspricht. Daher sind Cliffhanger fehl am Platz und daher ist es so wichtig, alle Wendepunkte und auch das Ende zu inkludieren.

Wie formatiere ich mein Exposé?

Im Gegensatz zu deinem Manuskript musst du dein Exposé nicht in Normseiten formatieren, weil der Inhalt wichtiger ist als die Länge. Allerdings sollte dein Exposé trotzdem ansprechend formatiert sein. Wenn du dein Exposé bei einem Verlag einreichen möchtest, solltest du die Vorgaben des Verlags beachten. Allgemein gilt, dass ein Exposé übersichtlich, gut strukturiert und lesbar sein muss. Deshalb solltest du dein Exposé, wenn es zu lang ist, nicht durch die Formatierung kürzer erscheinen lassen. Hier ist ein Beispiel für die Formatierung deines Exposés.

Schreiben auf der Couch
  • Format: DIN A4
  • einseitig gedruckt (falls das Exposé in gedruckter Form eingereicht werden soll)
  • gut lesbare Schrift: Arial, Times New Roman
  • Schriftgröße: 12
  • Zeilenabstand: 1 ½ zeilig
  • Kopf- oder Fußzeile: Name, Anschrift, Telefon, E-Mail Adresse, Webseite
  • Seiten nummerieren

Exposé im Selfpublishing

Wie oben beschrieben, ist ein Exposé sehr wichtig, wenn du dein Manuskript bei einem Verlag einreichst. Allerdings kann es auch im Selfpublishing Vorteile haben, ein Exposé zu schreiben. Ein Exposé vereinfacht die Suche nach Buchprofis wie zum Beispiel eine*r Lektor*in, Illustrator*in oder Grafiker*in. Diese erkennen anhand deines Exposés direkt, worum es in deinem Buch geht und ob ihre Arbeit zu dazu passt.

Ein Exposé schreiben kann dir auch beim Buch vermarkten helfen. Wenn du dein Buch in die Buchhandlung bringen möchtest, kannst du die Buchhändler*innen mit einem Exposé oder Waschzettel von deinem Buch überzeugen.

Stehende Bücher

5 Tipps für ein perfektes Exposé

Hier sind 5 Tipps, die du beim Exposé schreiben beachten solltest, damit es unter anderen Exposés hervorsticht.

Tipp1: Rechtschreibung & Stil beachten
Dieser Tipp klingt erstmal banal. Allerdings ist das Exposé meistens das Erste, was gelesen wird, um einen Eindruck von deinem Buch zu bekommen oder es zu beurteilen. Wenn Fehler enthalten sind, wirkt das unprofessionell und lässt die Lektor*innen in dem Glauben, dass dein Manuskript ebenfalls fehlerhaft ist. Außerdem bekommen die Lektor*innen einen ersten Eindruck von deinem Schreibstil.

Laptop tippen von oben

Tipp 2: An Vorgaben anpassen
Wenn es Vorgaben für Exposés gibt, solltest du dich beim Exposé schreiben unbedingt daran halten. Sonst kann es passieren, dass dein Exposé gar nicht gelesen wird, weil Verlage oder Buchprofis viele Anfragen bekommen. Wenn du dadurch mehrere Versionen deines Exposés schreiben müsst, solltest du dir die Zeit dafür nehmen.

Tipp 3: Unique Selling Point deutlich machen
Versuch in deinem Exposé deutlich zu machen, warum sich deine Geschichte von anderen abhebt und warum man mit dir zusammen arbeiten sollte. Dabei kann ein persönlicher Bezug zur Geschichte oder eine einzigartige Perspektive helfen.

Tipp 4: Lass Freunde oder Bekannte probelesen
Als Autor*in kennst du dein Buch natürlich innen und auswendig. Deshalb fällt es dir nicht auf, wenn die Zusammenfassung deiner Geschichte unschlüssig wirkt. Lass dein Exposé von anderen Personen probelesen, um beurteilen zu können, ob deine Zusammenfassung sinnvoll ist. Dafür musst du keine Profis engagieren. Bitte einfach Freund*innen oder Verwandte um Hilfe.

Tipp 5: Zeit lassen
Natürlich möchtest du dein Buch, nachdem es fertig ist, so schnell wie möglich veröffentlichen. Nimm dir trotzdem genug Zeit zum Exposé schreiben. Wenn du damit fertig bist, solltest du es für einige Tage beiseitelegen und erst dann nochmal überarbeiten. Das hilft dir, einen anderen Blickwinkel zu bekommen.

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