Epilog im Buch: Bedeutung, Definition und Abgrenzung
In vielen Romanen liest du Epiloge am Ende des Buches. Welche Bedeutung der Epilog in einem Buch hat, was der Unterschied zum Nachwort ist und wann es sinnvoll ist, einen Epilog zu schreiben, erfährst du in diesem Beitrag.
Inhaltsverzeichnis
Die Bedeutung des Epilogs im Buch
Das Wort Epilog setzt sich aus den Worten epi (=nachgestellt) und logos (=Wort) zusammen. Er ist also das nachgestellte Wort. Die Funktion des Epilogs ist, die losen Stränge der Hauptgeschichte zu schließen. Damit wird diese vervollständigt und abgerundet. Dabei übernimmt der Epilog nicht die Rolle des Endes. Vielmehr ergänzt er die Geschichte, greift die Handlung auf und fasst sie zusammen. Die Hauptgeschichte ist also abgeschlossen, bevor der Epilog beginnt. Der Epilog spielt außerhalb der eigentlichen Handlung. Er bildet das Gegenstück zum Prolog. Gemeinsam ergeben die zwei Texte eine Klammer um die Hauptgeschichte, komplementieren sie und verraten Zusatzinformationen.
Wann schreibt man einen Epilog?
Einen Epilog schreibst du, wenn deiner Geschichte noch etwas hinzuzufügen ist. Hierbei solltest du vorsichtig sein. Der Epilog sollte sich nicht in einen Mini-Roman entwickeln, den du deinem Buch anhängst. Bedenke, dass es um kurz gehaltene Zusatzinformationen geht. Wenn du das Gefühl hast, dass am Ende deines Buches zu vieles nicht gesagt ist, kannst du stattdessen darüber nachdenken, eine Buchreihe zu schreiben.
Beim Epilog ist das so: Wenn du auf ihn verzichten kannst, ohne dass deiner Geschichte etwas verloren geht, dann solltest du auf ihn verzichten.
Wann kannst du also zum Beispiel in deinem Buch einen Epilog schreiben?
- Wenn dein Ende sehr offen ist und mehr Fragen als Antworten aufwirft
- Um deine Leser*innen in eine bestimmte Stimmung zu versetzen
- Um eine Interpretation deiner Geschichte anzudeuten
- Um einen Blick in die Zukunft nach Ende deiner Geschichte zu ermöglichen
- Um die Entwicklungen deiner Figuren darzustellen (zum Beispiel der Harry Potter Epilog 19 Jahre nach dem Ende von Band 7)
- Um wichtige zusätzliche Informationen zu bieten, die in deiner Geschichte nicht deutlich wurden
- Um durch eine Figur einen Appell an deine Leser*innen zu richten
- Um dein Ende aus einer anderen Perspektive zu beleuchten
- Um Hoffnung nach einem traurigen Ende zu schaffen
- Um eine Fortsetzung über einen Plottwist oder Cliffhanger anzuteasern
Epilog oder Nachwort – Was ist der Unterschied?
Oft werden Epilog und Nachwort gleichbedeutend verwendet. Für das Verständnis kann es dir helfen, die Begriffe voneinander abzugrenzen. In diesem Fall vollendet der Epilog eine fiktive Handlung. Er spielt in der Welt deiner Geschichte.
In einem Nachwort sprichst du als Autor*in in der Regel direkt zu deinen Leser*innen. Du kannst ein Nachwort für persönliche Worte nutzen, die du loswerden möchtest. Dabei hast du die Möglichkeit zu erklären, wie deine Geschichte zustande kam. Außerdem hast du im Nachwort Platz, um zum Beispiel einen Kommentar aus deiner Sicht schreiben. Ein Nachwort eignet sich auch gut, um eine Danksagung an die Menschen auszusprechen, die dich bei der Entstehung deines Buches begleitet haben.
Wie schreibt man einen Epilog?
Der Epilog sollte aus nur einem Teil bestehen. Dieser Teil sollte kürzer als die übrigen Kapitel deines Buches sein. Im Epilog hast du die Möglichkeit, deine Geschichte aus einer anderen Erzählperspektive, Zeit oder Stimmung zu betrachten. Neben einem auktorialen oder neutralen Erzähler kann hier auch eine Figur zu Wort kommen. Dies muss nicht deine Hauptfigur sein. Eine weitere Idee ist beispielsweise, deinen Epilog als Gedicht oder Rede zu schreiben.
Zusammenfassung: Epilog kurz erklärt
Der Epilog in einem Buch dient dazu, die Hauptgeschichte abzurunden. Indem er lose Handlungsstränge schließt, kann er die Hauptgeschichte vervollständigen. Er selbst spielt außerhalb der Hauptgeschichte und bildet mit dem Prolog eine Klammer um die Geschichte. Ein Epilog ist angebracht, wenn er der Geschichte Mehrwert hinzufügt. Jedoch sollte er kurz gehalten werden. Es gibt verschiedene Gründe für einen Epilog, wie zum Beispiel das Schließen offener Enden, das Erzeugen einer bestimmten Stimmung, das Andeuten von Interpretationen oder das Darstellen von Figurenentwicklungen.
Der Unterschied zum Nachwort besteht darin, dass der Epilog die fiktive Handlung abschließt, während Autor*innen im Nachwort direkt zu den Leser*innen sprechen. Der Epilog sollte aus einem Teil bestehen, kürzer als die anderen Kapitel sein und bietet Raum für kreative Gestaltung, wie eine andere Erzählperspektive oder die Darstellung in Form eines Gedichts oder einer Rede.
Häufige Fragen zum Thema Epilog schreiben
Streng genommen gehört ein Epilog nicht zum eigentlichen Inhalt des Buches. Ob der Epilog eine Seitenzahl bekommt, ist daher nicht festgelegt. Oftmals wird es aber so gemacht. Der Epilog bekommt dann eine Seitenzahl, aber keine Kapitelnummer. Wenn du deinen Prolog mit Seitenzahlen auszeichnest, solltest du es auch beim Epilog tun.
Nein, du musst keinen Prolog schreiben, wenn du einen Epilog schreibst – und umgekehrt. Du kannst Epilog und Prolog unabhängig voneinander in deinem Buch einsetzen.
Da der Epilog den fiktiven Teil deines Buches abschließt und du dich im Nachwort persönlich an deine Leser*innen wendest, kannst du sowohl einen Epilog als auch ein Nachwort in deinem Buch schreiben.
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