Buch oder E-Book veröffentlichen - Eine Gegenüberstellung

Nachdem bereits CDs mit MP3-Downloads konkurrieren sowie Filme und Serien statt auf DVD oder im Kino auch bequem von Online-Anbietern zu jeder Zeit und an jedem (internetfähigen) Ort bereitgestellt werden, war es nur eine Frage der Zeit bis die Digitalisierung auch in der Buchbranche Fuß fasste. Die Diskussion, welches Format, Printbuch oder E-Book besser für Leser*innen und Autor*innen ist, scheint seitdem nie ganz abzuebben, weshalb auch wir uns heute diesem Thema widmen.

E-Book - der Alleskönner

E-Books werden gern als Alleskönner behandelt. Sie können auf vielen Geräten gelesen werden, vom Smartphone, über den typischen E-Reader bis zum Computer, sparen Platz und nehmen uns wortwörtlich die Last von den Schultern. Die Qual der Wahl, welche Bücher du auf deine nächste, längere Reise mitnimmst, hat damit ein Ende. Wörter können gesucht und übersetzt, Texte vorgelesen, Kommentare und Notizen mit anderen geteilt und Links direkt im webfähigen Gerät geöffnet werden.

Außerdem ist ein E-Book oftmals preiswerter als das gedruckte Pendant und kann schnell mal eben mit sofortiger Verfügbarkeit online gekauft werden. Die niedrigeren Preise gründen auf den geringeren Herstellungskosten im Vergleich zum Printbuch. Ein E-Book muss nur einmal konvertiert werden. Design und Formatierung sind wichtig, spielen aber eine eher untergeordnete Rolle, da die Leser*innen beispielsweise Schriftart und -größe sowie Zeilenabstand und Seitenrand individuell bestimmen können. Und auch Fehler können bei einem E-Book schnell durch den Upload einer neuen Datei behoben werden. Nicht zu vergessen sind jedoch die Anschaffungskosten für einen eReader, dessen Preis je nach Anbieter derzeit um die 100 € liegt.

Roman auf E-Reader

Printbuch – aus Tradition

So praktisch E-Books auch sein mögen, viele Leser*innen lieben es beim Lesen ein gedrucktes Buch in der Hand zu halten. Manche mögen den Geruch von Büchern, andere das Gefühl vom Umblättern echter Seiten und verspüren Freude und Bestätigung, weil der Lesefortschritt so deutlich zu erkennen ist. Printbücher dienen als Dekoration, Identifikationspunkt zu anderen und als Statussymbol.

Stehende Bücher

Über ein gutes Buch kann leicht ein Gespräch entstehen, z. B. auf dem Weg zur Arbeit in der S-Bahn. E-Books sind anonymer, da von außen niemand erkennen kann, was du gerade liest. Zudem zeigt ein volles Bücherregal anderen direkt “Hey, das habe ich schon alles gelesen!” und lässt leicht den Geschmack und Gemeinsamkeiten entdecken. Notizen und Kommentare können auch hier geteilt werden, indem das Buch an andere Personen weitergegeben wird. Ein für viele wichtiger Punkt: Printbücher können ausgeliehen, verkauft und leichter verschenkt werden. Öffentliche Straßenbibliotheken wie BücherboXXen wären mit E-Books nicht möglich. Dabei ist das Durchstöbern von Büchern, ob gebraucht oder neu im Buchladen, doch fantastisch. Und da nicht so einfach zwischen allen Seiten und verschiedenen Werken gleichzeitig gewechselt werden kann, eignen sich gedruckte Titel besser zum Lernen als E-Books.

Entweder Buch oder E-Book? Nein!

All deine Leser*innen haben eigene Präferenzen, wenn es um das Lesevergnügen geht. Vielreisende greifen wohl öfter mal zum eReader, während es sich andere gerne auf der Couch mit einem schönem Buch in der Hand gemütlich machen. Beide Formate haben wie aufgezeigt ihre Vor- und Nachteile. Keines der beiden ist deshalb schlechter als das andere. Vielmehr leben sie in einer Co-Existenz und werden so auch genutzt. Überlasse die Entscheidung also deinen Leser*innen selbst und gib ihnen die nötige Freiheit, deine Bücher in jeder Situation lesen zu können. Dazu kannst du dein Werk sowohl als Buch veröffentlichen als auch als E-Book veröffentlichen. Erhöhe deine Reichweite mit der Veröffentlichung eines E-Books und biete gedruckte Exemplare bei Lesungen, Autogrammstunden und für Rezensionen an.

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