Krimi schreiben - In 6 Schritten zum spannenden Krimi

Heutzutage können wir uns eine Welt ohne Sherlock Holmes, Monk und Miss Marple kaum vorstellen. Diese Figuren prägen die Regale vieler Bücherliebhaber*innen und faszinieren uns bis heute. Doch wie haben es diese Krimi-Klassiker so weit gebracht? Mit unserem Artikel erfährst du mehr über das beliebte Genre und sammelst hilfreiche Tipps, damit auch dein Krimi für höchsten Nervenkitzel sorgt!

Inhaltsverzeichnis

Krimicover eigenen Krimi schreiben

Ein Krimi – Was ist das überhaupt?

Unter einem Kriminalroman, kurz Krimi, versteht man ein literarisches Genre, welches die Aufklärung eines begangenen Verbrechens darstellt. Dabei werden sowohl die kriminelle Tat und ihre Umstände beschrieben, als auch die Analyse und Lösungsfindung durch Detektive, Polizeiangestellte, Anwälte und Anwältinnen oder auch Privatpersonen. Lesenden wird das moralische sowie juristische Anliegen vermittelt und sie rekonstruieren das Geschehen mit der Hauptfigur Stück für Stück.

Was als der allererste Krimi gilt, ist bis heute noch nicht geklärt. Sicher ist jedoch, dass sich Kriminalromane erst im Laufe des 19. Jahrhunderts als anerkanntes Genre festgesetzt haben. Früher waren sie nicht sonderlich angesehen und wurden als ‘einfache Literatur’ abgestempelt, was sich aber im Laufe der Zeit sehr verändert hat. Heute stehen regelmäßig viele Krimis auf den Bestsellerlisten und sind bei den Hörbuch-Listen auch immer unter den Top Drei.

Schreibtisch Schreibtisch

Durch die wachsende Beliebtheit von Krimis entwickelten sich schnell Untergattungen.

  • Die wohl populärste ist der Thriller, in denen die ermittelnden Personen nicht nur den Fall lösen müssen, sondern auch selbst durch den Täter oder die Täterin gefährdet werden.
  • Daneben gibt es auch Gangsterkomödien, die meist in Großstädten spielen und viel Humor, der bis zu schwarzem Humor reichen kann, beinhalten.
  • Mit noch mehr Witz werden komische Krimis geschrieben, die bereits Anklang bei einer Größe wie Agatha Christie fanden.
  • Ein weiteres Subgenre des Krimis sind Regionalkrimis. Die Handlung dieser spielt in bestimmten Regionen, die durch eine detaillierte Beschreibung schnell erkannt werden können oder schon am Anfang des Romans bekannt gegeben werden. Viele Leser*innen freuen sich über Bezüge zu ihrer Heimat, sodass diese Krimis oft in Buchhandlungen in der gleichen Region zu finden sind.
  • Das Genre “Whodunit” stellt heutzutage die am meisten verwendete Form dar. Abgeleitet vom englischen “Who has done it?”, weiß der Leser oder die Leserin hierbei nicht, wie genau das Verbrechen abgelaufen und wer schuldig ist. So kann in diesen Krimis selbst mitgerätselt werden.

Krimi schreiben – Ideen finden

Suchst du noch nach der richtigen Inspiration für deinen Kriminalroman? Das ist völlig verständlich, denn bei der riesigen Auswahl in Buchhandlungen und Online-Shops scheint es, als wären schon alle Themen abgegrast. Doch lass dich nicht entmutigen und halte die Augen und Ohren offen, denn Ideen können von überall her kommen.

Falls du eine interessante und aufregende Thematik für das Schreiben deines Krimi gefunden hast, sollte diese am besten schon im Klappentext erkennbar sein. Diese sorgt nämlich von Anfang an für eine vielversprechende Handlung. Deine Idee kann von einer völlig neuen Handlungskette mit vielen Twists bis hin zu besonderen Elementen der Geschichte reichen. Diese Elemente sind beim Krimi schreiben zum Beispiel:

  • ungewöhnliche Figuren
  • fragwürdige Motive
  • interessante Handlungsorte
  • eine bestimmte Handlungszeit (die 20er Jahre, nach dem Mauerfall etc.)
  • eine auffällige Tötungsmethode oder prägnante Handlungsmuster, nach denen der Täter oder die Täterin vorgeht
marlene liebschenk luegenjahre quadrat 2

epubli-Autorin Marlene Liebschenk mit ihrem Thriller Lügenjahre

Es gilt: Je mehr sich dein Krimi von denen anderer unterscheidet, desto interessanter und fesselnder empfindet das Lesepublikum dein Werk.

Du kannst dich zur Inspiration von deinen Lieblings-Krimis und Schauergeschichten leiten lassen, in andere, noch nicht gelesene Werke reinschnuppern oder auch Bücher aus ähnlichen Genres lesen. Weiterhin helfen Podcasts (z.B. True Crime Podcasts), die Chronik der Tageszeitung und auch Krimifestivals, um herauszufinden, welche aktuellen Verbrechen die Lesenden am meisten bewegen oder interessieren. Deiner Idee sind dabei keine Grenzen gesetzt, jedoch solltest du immer auch an den Plot deines Krimis denken, damit dein Werk nicht als zu abstrakt und damit möglicherweise unlogisch empfunden wird. Das Ende sollte auf jeden Fall logisch und nachvollziehbar sein.

Die Vorbereitung: Recherche

Bevor du gleich drauflos stürzt und anfängst, deinen Krimi zu schreiben, solltest du eine gründliche Recherche durchführen.
Viele bekannte Krimiautoren und -autorinnen haben weitreichende Kenntnisse in der Medizin, Kriminologie oder auch Psychologie. Diese solltest du dir auch aneignen. Für deine Krimi-Recherche kannst du viele Quellen verwenden:

Bei allen Quellen solltest du dich fragen, wie vertrauenswürdig diese sind und ob sich eine tiefergehende Recherche lohnen würde.
Sei dir auch bewusst, dass sich öffentliche Einrichtungen, wie Krankenhäuser, von Land zu Land unterscheiden können und Verfahren oder Gesetze anders gestaltet sind als in Deutschland.

Beispielbilder Ermittlungen Verbrechen

Schauplatz

Es gibt viele mögliche Handlungsorte, an denen dein Krimi stattfinden kann: In einem weitläufigen Areal (Großstadt, viele nahegelegene Dörfer), in mehreren Ländern (wenn ein Serienmord sich über halb Skandinavien zieht) oder auch nur in einem bekannten Viertel einer Stadt.
Einzelne Kapitel oder auch die ganze Handlung deines Krimis können sich auch nur in geschlossenen Orten wie einer Schule, einer Polizeiwache oder auf einem Boot abspielen. Das sind Orte, die über einen speziellen und einheitlichen Aufbau verfügen und zu denen möglicherweise nicht alle Personen Zutritt haben.

Sind die Schauplätze deines Romans nicht fiktiv und laufen an einem offenen Ort ab, wie der Innenstadt einer Metropole, solltest du die Orte kennen. Wie riecht es dort? Was hört man? Welches Gebäude fällt den meisten sofort ins Auge? Du kannst auch Details einbauen, während du deinen Krimi schreibst, wie eine abgebrochene Kante an einer Figur des Springbrunnens auf dem Marktplatz, die wichtig für die Geschichte ist und ihr mehr Tiefe verleiht. Leser*innen, die dort wohnen, werden sich dort während oder nach dem Lesen umsehen und deine Aussagen überprüfen. Sind diese dann wahrheitsgetreu, freut sich das Lesepublikum umso mehr.

Geschlossene Orte wie Krankenhäuser oder Fabriken sind oft ähnlich ausgestattet und beinhalten bestimmte Geräte oder Räumlichkeiten, die du für deine Handlung nutzen kannst. Auch hier ist es wichtig die Räume zu kennen, falls sich deine Leser*innen dort auskennen. Spielt der Krimi an einem fiktiven Schauplatz, ist es praktisch, wenn du grundlegende Daten darüber im Kopf behältst oder notierst, damit sich keine Fehler einschleichen.

Polizeiliche Ermittlungen

Sollten in deiner Handlung polizeiliche Ermittlungen stattfinden, sind Kenntnisse über den Ablauf der Ermittlungen notwendig. Eine große Rolle in deinem Krimi spielt die Nähe zur Realität, von der nur abgewichen werden sollte, wenn es sehr hilfreich für deine Handlung ist. Beispielsweise ist es unwahrscheinlich, dass ein Ermittlerduo sich im Showdown allein auf die Jagd nach den Täter*innen begibt, da normalerweise zur eigenen Sicherheit mehrere Polizeibeamte und Polizeibeamtinnen mit einbezogen werden. Trägt es allerdings zur Spannung bei, dass das Ermittlerduo auf sich allein gestellt ist, kannst du dies gern für dich nutzen.

Geschichtliche Hintergründe

Spielt dein Kriminalroman in einer anderen Epoche, ist es praktisch, über die Sprache, Gepflogenheiten, Kleidung, historische Daten und vieles mehr Bescheid zu wissen. So bleibt dein Roman wahrheitsgetreu und dein Lesepublikum kann sich während des Buches vielleicht auch bereichert fühlen, da es manche Fakten oder Informationen noch nicht kannte. Auch hier kannst du wieder von der Realität Abstand nehmen, wenn es einen guten Grund dafür gibt.

Tatwaffen

Pistolen, Messer und Gifte sind nur eine kleine Auswahl an verschiedenen Tatwaffen. Alle haben ihre Eigenheiten und notwendigen Anwendungshinweise. Wie viele Patronen passen in die Pistole? Wie schnell wirkt das Gift und welche Wirkung hat es genau? Diese Details verfeinern deinen Krimi! Du solltest dir diese am besten merken oder aufschreiben, da sie bei den Ermittlungen zu einem zentralen Indiz werden können.

Medizinische Kenntnisse

Diese helfen dir, um Leichen, Verletzungen und andere Tatumstände besser beschreiben zu können. Dafür reichen lediglich Grundkenntnisse aus, da zu viele Fakten die Leser*innen langweilen könnten. Vielleicht erweisen sich die Kenntnisse beim Schreiben deines Krimis auch an einer anderen Stelle als nützlich, da du dadurch auf eine neue Idee stößt.

Die Figuren in deinem Kriminalroman

Wenn du willst, dass deine Figuren gut ausgearbeitet und bei Leser*innen beliebt sind, solltest du dir eine Biografie zu allen wichtigen Personen zurechtlegen. Mit diesen Profilen wird es dir leichter fallen, die Charaktere in den Krimi einzubinden und gegebenenfalls durch spezielle Merkmale oder Eigenschaften auffallen zu lassen. Mag dein Lesepublikum bestimmte Figuren sehr, werden sie mehr von ihnen lesen wollen und sich auch mögliche Fortsetzungskrimis kaufen. Eine Figur, auf die du besonderen Wert legen solltest, ist der Ermittler oder die Ermittlerin.

Eigenschaften dieser Figur sind:

  • ein starkes Streben nach Gerechtigkeit
  • ein großer Willen, den Fall aufzuklären
  • sie sind zielstrebig
  • sie stehen hinter der Sache, auch wenn sie dabei ihren Kompetenzbereich oder ihr erlaubtes, legales Terrain überschreiten müssen
  • sie gehen über die eigenen Grenzen
  • sie überwinden ihre Ängste
Beispielbilder Krimi Ermittler

Die Ziele dieser gutmütigen Ermittler*innen könnten sein,

  • dass sie eine heile Welt erschaffen wollen, wenn sie Kinder haben oder ein erstes Kind erwarten
  • dass sie vielleicht den Angehörigen der Toten oder sich selbst Frieden bringen möchten

Diese Hauptfiguren sind im Krimigenre beispielsweise nette Familienväter oder -mütter, die sich gut mit Gesellschaft vertragen und neben dem Beruf auch andere Hobbys haben, wie Sport, gute Restaurants besuchen etc. Es gibt allerdings auch negative beziehungsweise verwerfliche Motive:

  • Rache, wenn zum Beispiel Kollegen oder Kolleginnen getötet wurden
  • heimliche Bereicherung
  • die Figuren wollen die Ermittlungen von sich ablenken

Die ermittelnden Personen könnten zu impulsiv sein und Gewalt bei Verdächtigen anwenden oder eine verdrehte Weltvorstellung haben, da sie eine “bessere Welt” erschaffen wollen. Dies sind nicht immer die schillernden Held*innen deines Krimis, sie können auch alkoholabhängig sein oder psychische Probleme haben. Solche tiefergehenden Charaktere werden oft als interessant empfunden, da sie nicht “perfekt” sind, sondern von den Umständen des Berufes geprägt wurden. Ihre Lebenssituation besteht neben der Arbeit meistens nicht aus Frau*Mann und Kind, sondern aus Schlaflosigkeit, Alpträumen und Überstunden. Deine Figuren können sich auch aus Positivem und Negativem zusammensetzen und eine interessante Mischung erschaffen, die den Figuren die gewisse Tiefe gibt und sie nachvollziehbar macht. Das schafft den Vorteil, dass sich Lesende in die Situation der Figuren leicht hineinversetzen können.

Eine weitere Option für deinen Krimi ist, die Charaktereigenschaften der Figuren zu verstecken und erst Stück für Stück zu offenbaren, da die Figuren ein gutes Pokerface haben und nicht offen über Gefühle und ihre Geschichte sprechen wollen. Sehr auffällige oder interessante Eigenschaften wiederum solltest du offen zeigen, da es die Lesenden zum Weiterlesen anregt. Während du deinen Krimi schreibst, können sich im Verlauf der Handlung das Umfeld oder die Figuren selbst auch stark verändern. Wenn der Familienvater zum Beispiel seine gutmütige Fassade fallen lässt und er durch eine schreckliche Situation seine Hoffnung und seinen Glauben an das Gute verliert. Bei eher negativen Charakteren ist andererseits der Heilungsprozess im Verlauf des Buches interessant oder wenn andere Personen sie positiv beeinflussen.

Es gibt noch viel mehr Motive und Eigenschaften, die deine Figuren formen können. Eine Idee: Sieh dich in deinem Umfeld um und suche dort interessante Handlungsweisen und Charaktereigenschaften. Das könnte dir als gute Orientierung dienen.

Umfeld und Hintergrund

Da die Hauptfiguren eines Krimis meistens schon etwas älter oder zumindest erwachsen sind und deswegen schon viel erlebt haben, haben sie bereits viel Lebenserfahrung gesammelt. Auf der einen Seite kann dies eine gut behütete Kindheit, mit wohlhabenden Eltern sein, die auch heute noch einen Anker und ein Zuhause bieten. Es existiert allerdings auch das Gegenteil:

  • arme Verhältnisse
  • jeden Tag ein Kampf ums Überleben
  • gewalttätige oder gar keine Eltern
  • schlechte Verhältnisse zur gesamten Familie und damit kaum Bezugspersonen

Die Beziehungen und das Umfeld prägen deine Figuren, du solltest das also nicht vernachlässigen. Dabei kann sich das Umfeld aus den unterschiedlichsten Personen zusammensetzen. Von der Familie, Freunde und Freundinnen bis hin zu Kollegen und Kolleginnen, Partner*innen. Wenn die Eltern Gesetzesvertreter*innen oder Kriminelle waren, kann das zu einer großen Beeinflussung geführt haben oder ein Trauma ist der Figur widerfahren und dadurch will sie für Gerechtigkeit kämpfen. Mithilfe der Geschichte und des Umfeldes ergeben sich die Ziele und Motive der Hauptfigur bzw. erklären, warum Hauptfigur so ist, wie sie nunmal ist. Durch Eigenheiten und Probleme (ob nun groß oder klein) können Leser*innen sich gut mit den Charakteren identifizieren.

Krimi schreiben und rechechieren

Der Aufbau deines Krimis

Um ein abgerundetes, logisches und vielleicht auch überraschendes Ende für deine Leser*innen zu schaffen, sollten alle Vorgänge sinnvoll zusammenhängen. Dabei helfen beispielsweise ein einfacher Zettel oder ein Dokument, auf dem die gesamte Handlung stichpunktartig aufgezählt ist. Du kannst die einzelnen Szenen mit den Fragen konzipieren, was, wann und wo passiert, damit sich keine Fehler in deinen Zeitstrahl einschleichen.

Um ein abgerundetes, logisches und vielleicht auch überraschendes Ende für deine Leser*innen zu schaffen, sollten alle Vorgänge sinnvoll zusammenhängen. Dabei helfen beispielsweise ein einfacher Zettel oder ein Dokument, auf dem die gesamte Handlung stichpunktartig aufgezählt ist. Du kannst die einzelnen Szenen mit den Fragen konzipieren, was, wann und wo passiert, damit sich keine Fehler in deinen Zeitstrahl einschleichen. So kannst du die Geschichte gut planen und gegebenenfalls ändern, wenn du merkst, dass etwas nicht stimmig ist. Hast du dich vollständig mit deinem Krimi-Konstrukt vertraut gemacht, fällt es dir auch leicht, Hinweise einzubauen und falsche Fährten zu legen, was deinem Buch das Sahnehäubchen aufsetzt.

Dein Kriminalroman sollte folgende Abschnitte beinhalten: Einleitung, Hauptteil und Schluss. Ein Konzept zum Plotten hilft dir auch in vielen anderen Genres weiter. Deshalb lohnt sich ein Blick in unsere Übersicht zum Aufbau einer Geschichte!

Einleitung

Am Anfang deines Krimis ist es besonders wichtig, dass bei den Leser*innen Interesse geweckt wird und sie das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen können. Anders als in anderen Genres wird hier oft mit einer Rätselaufgabe begonnen, zum Beispiel, indem das Ende des Buches geschildert wird, es danach einen Rücksprung in der Zeit gibt und sich erst im Laufe des Romans herauskristallisiert, wie es dazu gekommen ist. Eine weitere Möglichkeit, mit einem Kriminalroman zu beginnen besteht darin, schon auf der ersten Seite einen Mord geschehen zu lassen, sodass die Lesenden dann Antworten auf die Fragen haben wollen: Wer, Was, Wie, Wo, Wann.

Du solltest also von Anfang an Spannung erzeugen und Neugier wecken, selbst wenn der Mord in deiner geplanten Handlung erst später im Krimi geschieht. Nachdem du dies geschafft hast, ist es ratsam, wenn du damit beginnst, die Figuren, den Handlungsort und weitere relevante Eckdaten vorzustellen. Dabei kannst du die eigentlichen Beweggründe der Charaktere gern noch verbergen und erst in späteren Kapiteln deines Krimis auflösen. Beispielhafte Szenen in der Einleitung sind:

  • Der Mord selbst
  • Der Fund der Leiche
  • Einführen des Ermittlers oder der Ermittlerin in die Handlung

Hauptteil

Im weiteren Verlauf des Krimis werden die Ermittlungen begonnen und vertieft, wodurch sich die Figuren in den unterschiedlichsten Situationen wiederfinden. Hier erhalten die Leser*innen ein immer klarer werdendes Bild von der gesamten Handlung und beginnen mit den ersten Versuchen, den Fall selbst zu lösen. Du kannst im Hauptteil deines Kriminalromans entweder dafür sorgen, dass das Lesepublikum

  • auf der richtigen Spur ist,
  • dass es zu viele Personen verdächtigt, um einen festen Entschluss fassen zu können oder
  • dass es von der Schuld verschiedener Figuren überzeugt ist, was sich am Ende allerdings als völlig falsch erweist, da du sie auf eine falsche Fährte geführt hast.

Du als Autor*in solltest beim Schreiben deines Krimis allerdings den roten Faden nicht aus den Augen verlieren und Ereignisse, die die Handlung prägen, gut ausarbeiten. Beispielhafte Szenen im Hauptteil sind:

  • erste Verdächtige und Vermutungen
  • nähere Untersuchungen und Rekonstruktion der Tat
  • Verdächtige zum Sprechen bringen

Schluss

Das Ende deines Krimis sollte gut ausgearbeitet und logisch sein, denn hier laufen alle Fäden zusammen. Du kannst den Leser*innen hier ihren Verdacht bestätigen oder eine überraschende/unerwartete Wendung einbauen, die sich gut in die geplante Handlung einfügt. Beispielhafte Szenen im Schluss sind:

  1. Überführung und Geständnis des Täters oder der Täterin
  2. vermeintlich gutes Ende, aber es kommt zu neuen Erkenntnissen und einem weiteren Showdown
  3. es könnten Nebencharaktere verletzt oder getötet werden
  4. Auflösung und Aufatmen für die Ermittler*innen

Tipp: Du möchtest deine Schreibfähigkeiten verbessern? Dann teste die Schreibplattform Snatch. Dort hast du die Möglichkeit, gemeinsam mit einer großen Schreib-Community an deinen Geschichten zu arbeiten. Du schreibst den Anfang einer Geschichte und kannst diese gemeinsam mit anderen Nutzer*innen fortsetzen. So entstehen viele verschiedenen Versionen von einer Geschichte. Probiere Snatch aus und schreibe gemeinsam mit anderen einen Krimi.

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Um dir das Planen deines Plots zu erleichtern, haben wir für dich verschiedene Tipps zusammengestellt, an denen du dich orientieren kannst!

1. Erzählperspektiven

Noch vor Beginn des Schreibens solltest du dir die Frage stellen, welche Erzählperspektive du in deinem Krimi nutzen willst. Da es sich als schwierig erweisen kann, den Blickwinkel in der Handlung zu wechseln, ohne das Lesepublikum zu verwirren, ist es ratsam, sich von vornherein festzulegen.

Es gibt drei mögliche Perspektiven für deine Geschichte:

  • Ich-Erzählperspektive
  • Auktoriale Erzählperspektive
  • Personale Erzählperspektive
Beispielbild Krimi

Möchtest du, dass deine Leser*innenschaft zeitgleich alle Situationen mit einer Figur erlebt, lohnt sich das Erzählende Ich für deinen Kriminalroman. In dieser Perspektive wird geschildert, welche Gedanken und Emotionen die einzelne Figur antreiben, sodass Leser*innen nie mehr wissen als die Figur. Von Kapitel zu Kapitel oder auch innerhalb eines Kapitels kann die Perspektive zu einer anderen Figur springen, wodurch mehrere Charaktere zu Wort kommen können.
Ein Beispiel aus der Sicht eines Polizisten: Ich habe das Gefühl diese Person auf der Straße wiederzuerkennen, kann sein Gesicht aber nicht zuordnen. Vielleicht sollte ich nochmal die Datenbank durchgehen, wenn ich wieder im Polizeipräsidium bin.

Willst du die Leser*innen direkt in eine Figur hineinsehen lassen, solltest du die auktoriale Perspektive nutzen. Die erzählende Person ist allwissend und nicht Teil der Handlung, was ihr ermöglicht, die Gedanken und Gefühle der Charaktere zu kennen und außerdem einen Überblick über die gesamte Situation zu haben. Sie beschreibt sachlich was passiert.
Ein Beispiel mit Sicht auf die Täterin: Sie warf das Messer in den nahegelegenen Fluss und achtete dabei darauf, dass niemand sie beobachtete.

Zu guter Letzt fehlt noch die personale Erzählperspektive. Hier wird auch von außen auf die Figuren geschaut, jedoch nicht so sachlich wahrgenommen wie bei der auktorialen Perspektive. Durch diese Perspektive kann sich der Leser oder die Leserin gut in die Figuren des Krimis hineinversetzen.
Ein Beispiel aus der Sicht des Opfers: Sascha sah sich um, obwohl er sich völlig benommen fühlte. Ein Kellerraum oder eine Abstellkammer?, fragte er sich. Dann hörte er Schritte auf sich zukommen und ihn überkam eine Gänsehaut.

2. Schreibstil im Krimi

In Krimis beträgt die Zeitspanne der Handlung manchmal nur Tage, weshalb der Schreibstil oft “schnell” klingt. Die Vorgänge laufen kurz nacheinander ab, sodass wenig Raum für ausführliche Beschreibungen bleibt. Diese würden Leser*innen auch abschrecken, da es in den meisten Krimis um das Aufhalten einer Tat geht, bevor es zu spät ist. Hier gilt also: Eine schnell ablaufende Handlung und nicht zu detailreiche Beschreibungen. Die Zeitform in Krimis ist zumeist der Präsens oder eine Vergangenheitsform. Hast du dich einmal für eine Form entschieden, solltest du diese bis zum Schluss beibehalten.

3. Spannung erzeugen

Eine der häufigsten Fragen beim Schreiben eines Krimis ist: Wie bringe ich möglichst viel Spannung ins Spiel? Du musst beim Schreiben bedenken, dass das Lesepublikum die Stellen, die du selbst als spannend einplanst, auch wirklich als spannend empfinden soll. Autor*innen sollten sich also in ihr Lesepublikum hineinversetzen und vorausplanen. Allerdings ist das nicht immer leicht, da es keine konkrete Anleitung dafür gibt. Jedoch wird heutzutage sehr viel als spannend definiert, von einem Autorennen bis hin zu einer Reise. Spannung kann also vielfach interpretiert und genutzt werden. Bei vielen berühmten Kriminalwerken geht es um eine Situation zwischen zwei Extremen: Leben oder sterben, Täter*in fassen oder nicht. Hilfreich bei einem Spannungsaufbau ist deswegen immer, wenn Lesende sich unbewusst in Figuren hineinversetzen können und die Fähigkeit erhalten mitzufühlen, zu leiden oder zu hoffen.

Bei Kriminalromanen wird im Gebiet der Spannung zwischen Suspense und Tension unterschieden. Suspense beschreibt dabei den gesamten Spannungsbogen, der am Anfang der Handlung noch niedrig ist, aber immer weiter zunimmt, bis er am Ende des Buches wieder abflacht. Er sorgt dafür, dass Leser*innen gefesselt werden und Buch bis zum Ende nicht weglegen können. Dieser Bogen sollte erkennbar sein, am besten schon in der Inhaltsangabe. Tension auf der anderen Seite steht für Spannungshöhepunkte, die kurzzeitig sehr viel Spannung auslösen und für höchsten Nervenkitzel sorgen. Ein Beispiel ist das Stürzen eines Autos in einen Fluss und die damit einhergehende Frage, ob die Personen im Auto das überleben werden.

4. Thema Cliffhanger

Wenn du deinen Krimi nicht nur als Einteiler planst, könnte ein Cliffhanger das Richtige für dich sein! Das englische Wort bezeichnet den offenen Ausgang eines Buches oder anderer Medien. Beispielsweise könntest du dafür sorgen, dass es deine Figuren bis zum Ende des ersten Buchs nicht schaffen, den Fall zu lösen, aber am Ende die notwendigen Hinweise für den Fortsetzungsroman erhalten. Oder du schließt das Rätsel des ersten Teils ab und lässt das Buch mit einem neuen Mord enden, der bedeutet, dass die Ermittler*innen im zweiten Teil noch einmal Leben retten müssen. Durch einen Cliffhanger werden Leser*innen die Geschichte unbedingt weiter verfolgen wollen und auch den nächsten Teil kaufen.

Die Covergestaltung

Da Kriminalromane ein eigenes und sehr beliebtes Literaturgenre darstellen, ähneln sich die Cover meistens sehr, um im Buchhandel direkt gefunden zu werden. Die Cover bedienen sich dunkler Farben und zeigen gern Bilder von verlassenen Häusern, einzelnen Personen, Raben oder auch Blut. Die Schrift ist nicht verschnörkelt, sondern klar, fett und leicht lesbar. Wenn du noch mehr zur Covergestaltung eines Krimis oder Thrillers erfahren wollen, legen wir dir diesen Blogbeitrag ans Herz: Thriller und Krimi Buchcover: Gestaltungstipps für Autoren.

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